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Wo das Misstrauen groß ist

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Wenn SPD, Grüne und FDP in den Koalitionsverhandlungen über ein vorzeitiges Ende der Kohleverstromung verhandeln, geht im Mitteldeutschen Braunkohlerevier die Angst um. Ein Trauma der Vergangenheit ist immer noch präsent. Von Uli Wittstock.
Wenn SPD, Grüne und FDP in den Koalitionsverhandlungen über ein vorzeitiges Ende der Kohleverstromung verhandeln, geht im Mitteldeutschen Braunkohlerevier die Angst um. Ein Trauma der Vergangenheit ist immer noch präsent. Das Mitteldeutsche Revier ist das kleinste der drei verbliebenen Braunkohlereviere in Deutschland. Es liegt im Süden Sachsen-Anhalts und reicht bis nach Sachsen hinein. Derzeit blickt man hier besonders kritisch auf die Koalitionsverhandlungen in Berlin. Die möglichen Ampel-Partner wollen über einen vorgezogenen Kohleausstieg debattieren, der bereits bis 2030 erfolgen könnte. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sitzt nicht am Berliner Verhandlungstisch, wenn SPD, Grüne und FDP über eine Koalition verhandeln. Allerdings regiert der CDU-Politiker ja selbst in einer Koalition mit SPD und FDP und so kann er immerhin seine Regierungspartner auffordern, Sachsen-Anhalts Interessen beim Kohleausstieg zu wahren. Dass ein vorgezogenes Ende der Kohleverstromung für das Mitteldeutsche Revier die ohnehin schwierige wirtschaftliche Lage noch einmal verschärfen würde, ist in Sachsen-Anhalts Landesregierung unbestritten, doch so lautstark wie Haseloff kämpfen seine Kabinettskolleginnen und -kollegen von SPD und FDP derzeit nicht. Aber auch bundesweit findet Haseloff wenig Unterstützung. Als der Kohlekompromiss mit dem Ausstiegsziel 2038 verhandelt wurde, demonstrierten die Ministerpräsidenten der betroffenen Länder große Einigkeit. Jetzt hingegen scheint Sachsen-Anhalts Ministerpräsident ziemlich einsam mit seinen Mahnungen zu bleiben, nur assistiert von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, da ja das Revier auch ins Sächsische hineinreicht. Die Befürchtung, als kleinste verbliebene Braunkohleregion möglicherweise zuerst abgeschaltet zu werden, ist alt und sie hat durch das Berliner Sondierungspapier neue Nahrung bekommen. Will man die Bagger in Aktion sehen, muss man nach Profen fahren, südöstlich von Leipzig, an der Landesgrenze zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt.

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