Bisher wurden vor allem Friedrich Merz und Norbert Röttgen als mögliche künftige CDU-Vorsitzende genannt.
Berlin (dpa) — Im Ringen um die Nachfolge von CDU-Chef Armin Laschet deutet sich eine Woche vor Ende der Bewerbungsfrist ein Dreikampf an. Neben den erwarteten Bewerbungen von Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und dem Außenpolitiker Norbert Röttgen zeichnete sich am Mittwoch eine Kandidatur des geschäftsführenden Kanzleramtschef Helge Braun ab. Nach Einschätzung in der Partei dürfte damit bei der vom 4. Dezember an geplanten Mitgliederbefragung über den künftigen CDU-Vorsitzenden ein zweiter Wahlgang wahrscheinlicher werden. Der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn nahm sich unterdessen aus dem Rennen um den Parteivorsitz — bislang war unklar, ob er nicht doch noch antreten würde. Er werde nicht in parteiinterne Wahlkämpfe gehen und nicht als Parteichef kandidieren, sagte der bisherige stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen in der Sitzung der Unionsfraktion in Berlin. Er werde vielmehr bis zur letzten Minute als Minister arbeiten und sich darauf konzentrieren. Spahn wurde mit den Worten zitiert: «Ich bin im Team Union.» Dazu wolle er seinen Beitrag leisten, indem er sich voll auf die Pandemie konzentriere. Zugleich betonte er nach Angaben von Teilnehmern, jetzt sei die Zeit für einen Neuanfang, «nicht für ehemalige Regierungsmitglieder». Teilnehmer verstanden die Äußerung als Seitenhieb auf Braun. Für seine Ankündigung, nicht für den Vorsitz zu kandidieren, erhielt Spahn nach diesen Informationen Applaus. Kanzleramtschef Braun soll nach Angaben eines Sprechers der hessischen CDU von seinem Heimatverband Gießen als Kandidat für den Bundesvorsitz der Partei nominiert werden.