Ein starker Anstieg der Infektionsfälle durch die Omikron-Variante könne schwerwiegende Folgen haben. Mehr Corona-News im Live-Ticker.
Im Live-Ticker informiert NDR.de Sie auch heute — am Montag,29. November 2021 — aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Zum Nachlesen: der Blog vom Sonntag. Das Wichtigste in Kürze: Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen In Deutschland rechnet die große Mehrheit der Bevölkerung mit einem weitgehenden Lockdown sowie Schulschließungen noch vor Weihnachten. Einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Stuttgarter Unternehmensberatung Horváth zufolge gehen jeweils 80 beziehungsweise 70 Prozent der Befragten davon aus. Um Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen zu vermeiden, wären 70 Prozent der Menschen dazu bereit, dem Staat umfangreiche personenbezogene Daten preiszugeben. Von den Befürwortern der Datenfreigabe würden zwei Drittel umfangreiche Gesundheitsinformationen zum aktuellen Impfstatus sowie individuellen Vorerkrankungen mit dem Bund teilen. In der Gesamtbevölkerung würde dieser Maßnahme laut Umfrage 48 Prozent der Befragten zustimmen. Etwa ein Drittel der Befürworter der Datenfreigabe würde auf Anfrage aktuelle Informationen zum Alter, dem Beruf oder der Religionszugehörigkeit preisgeben. Genauso hoch sei in dieser Gruppe der Anteil derjenigen, die ihre Bewegungsdaten per Mobilfunkortung auslesen lassen würden. In der Gesamtbevölkerung würde dieser Maßnahme demnach ein Viertel der Menschen zustimmen. Zum Beginn des Weihnachtsgeschäftes sei in den Innenstädten spürbar weniger los gewesen als vor Corona, so die niedersächsischen Einzelhändler. Ihre Bilanz fällt dementsprechend verhalten aus. Man merke, dass die Menschen deutlich vorsichtiger geworden seien, sagt der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Niedersachsen-Bremen, Mark Alexander Krack. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft das Risiko durch die neue Omikron-Variante des Coronavirus weltweit als «sehr hoch» ein. Ein starker Anstieg der Infektionsfälle durch die Omikron-Variante könne schwerwiegende Folgen haben, warnte die WHO. Sie wies aber zugleich auf die vielen noch bestehenden Unsicherheiten zur Übertragbarkeit und Gefährlichkeit der neuen Virusvariante hin. So sei bisher etwa noch kein Todesfall im Zusammenhang mit der Omikron-Variante registriert worden. Eine allgemeine Corona-Impfpflicht ist nach Auffassung des Strafrechtlers Gunnar Duttge mit dem Grundgesetz vereinbar. «Dass das Grundgesetz eine Impfpflicht nicht zulasse, ist ein weit verbreiteter Irrtum», sagte der Leiter der Abteilung für Medizin- und Biorecht an der Universität Göttingen dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. «In Wirklichkeit kann der Staat unter Wahrung des Ordnungsrahmens der Grundrechte sehr viel machen.» Die Angst vieler Politiker vor ablehnenden Urteilen aus Karlsruhe sei übertrieben, sagte Duttge. «Das Menschenbild des Grundgesetzes war nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts nie das eines isolierten souveränen Individuums.» Stets habe Karlsruhe von der «Gemeinschaftsbezogenheit und Gemeinschaftsgebundenheit» des Einzelnen gesprochen. Wenn in der Pandemie eine Situation erreicht werde, in der aus medizinischer Sicht jeder mitwirken muss, um eine Gefahr für alle abzuwenden, «dann muss man es machen». Noch ist relativ wenig über die neue Coronavirus-Variante namens Omikron bekannt. Der Virologe Martin Stürmer rechnet aber mit weiteren Erkenntnissen in den nächsten Tagen. Denn falls die Mutationen bei dieser Variante zu Ausweichreaktionen auf die bisherigen Vakzine führen sollten, müssten die Impfstoffhersteller schnell reagieren. Insgesamt plädiert Stürmer im Interview bei NDR Info angesichts der offensichtlich nochmals ansteckenderen Variante für stärkere Kontaktbeschränkungen. Das sei aktuell eine verbreitete Einstellung unter den Virologen. FDP und Grüne fordern, die Impfkampagne deutlich auszuweiten. FDP-Parteichef Christian Lindner sagte in der ARD, alle die verantwortbar eine Spritze halten könnten, sollten in den nächsten Wochen Impfungen verabreichen — zum Beispiel in Apotheken, wenn dort jemand ausgebildet sei. Die Grünen Vorsitzende Annalena Baerbock mahnte, Auffrischimpfungen seien jetzt entscheidend. Logistische Probleme müssten dafür schnell gelöst werden. Der von der künftigen Ampel-Regierung geplante Corona-Krisenstab soll «in Kürze» eingerichtet werden. Das schrieb die SPD-Vorsitzende Saskia Esken bei Twitter. Es müsse jetzt alles getan werden, um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen und die Intensivstationen zu entlasten, sagte Esken im Bayrischen Rundfunk. Auf Nachschärfungen des gerade erst von den Ampel-Parteien durchgesetzten Infektionsschutzgesetzes legte sich Esken jedoch nicht fest.
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Deutschland — in German Corona-News-Ticker: Risiko durch Omikron laut WHO "sehr hoch"