Домой Deutschland Deutschland — in German Corona-News-Ticker: WHO stuft neue Variante als "besorgniserregend" ein

Corona-News-Ticker: WHO stuft neue Variante als "besorgniserregend" ein

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Die Bundesregierung erklärt daher acht Länder zu Virusvariantengebieten, darunter Südafrika, Namibia und Botsuana. Mehr Corona-News im Live-Ticker.
Im Live-Ticker informiert NDR.de Sie auch heute — am Freitag,26. November 2021 — aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Das Wichtigste in Kürze: Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreise Nach der Entdeckung einer neuen Coronavirus-Variante grübeln Virologen und Politiker über die Auswirkungen von Omikron. Noch ist diese nicht in Deutschland angekommen, doch hierzulande steigen die Neuinfektionen mit der Delta-Variante ohnehin weiter an. Auch in norddeutschen Krankenhäusern bereiten sich die Behörden nun darauf vor, dass sie geplante Operationen verschieben müssen. Wie müssen wir unseren Alltag ändern? Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit rät zu Kontaktbeschränkungen. In Deutschland ist nach Angaben des Bundesinnenministeriums die neue Corona-Variante bislang nicht nachgewiesen worden. Es sei davon auszugehen, dass die Verbreitung der neuen Variante bereits deutlich größer sei als die bekannten Fälle in Südafrika, Botswana, Hongkong, Israel und Belgien. Unklar sei, ob die Wirkung von Impfstoffen geringer sei. Entsprechende Laboruntersuchungen hätten begonnen. «Das Mutationsprofil deutet jedoch darauf hin, dass eine herabgesetzte Impfstoffwirkung zumindest ernsthaft in Betracht gezogen werden muss.» Unklar sei auch, ob die neue Variante krankmachender sei. Die Oppositionsführerin im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Serpil Midyatli, fordert, dass die Weihnachtsferien im Land vorgezogen werden. Um die Kinder zu schützen und die Wucht der vierten Welle zu brechen, sollten wie im letzten Jahr die Weihnachtsferien vorgezogen werden, sagte Midyatli. Am 17. Dezember sollte der letzte Schultag sein, so ihre Forderung. Dadurch gebe es auch größere Sicherheit für Familienbesuche an den Feiertagen. Midyatli betonte, auch wenn die Europäische Arzneimittelagentur EMA inzwischen grünes Licht für die Impfung von Kindern ab fünf Jahren gegeben habe, werde man einen vollständigen Schutz vor Weihnachten nicht organisieren können. Wegen der Verbreitung einer neuen Coronavirus-Variante im südlichen Afrika beschränkt die Bundesregierung die Einreise aus insgesamt acht Ländern der Region drastisch. Südafrika, Namibia, Simbabwe, Botsuana, Mosambik, Eswatini, Malawi und Lesotho werden ab Sonntag um null Uhr als Virusvariantengebiete eingestuft, wie das Robert Koch-Institut am Freitag mitteilte. Fußball-Zweitligist Hansa Rostock stellt für das Heimspiel gegen den FC Ingolstadt am 4. Dezember auf 2G-Plus um. Wie viele oder ob überhaupt Zuschauer ins Stadion dürfen, ist aber noch völlig offen. Alles hänge ab von der Entwicklung der Corona-Zahlen in Mecklenburg-Vorpommern, vor allem von der sogenannten Hospitalisierungsrate. Entsprechend sind im letzten Heimspiel des Jahres 14.500,7.250 oder sogar null Zuschauer möglich. Hansas Vorstandschef chob den «Schwarzen Peter» der Politik zu: «So kann man einfach nicht planen. Alle wissen, dass wir eine Gesundheitskrise haben, da gilt es klare Entscheidungen zu treffen.» Bayern lasse zum Beispiel kategorisch nur noch 25 Prozent zu, das sei eine feste, klare Maßnahme: «Das muss man nicht gut finden, aber es ist planbar — was hingegen bei einer Spanne zwischen 14.500 und null unmöglich ist.» Die Niederlande verhängen ab Sonntag einen abendlichen Lockdown. Geschäfte, Kulturstätten, Gaststätten und Sportclubs müssen täglich bereits um 17 Uhr schließen. Die verschärften Maßnahmen gelten für zunächst drei Wochen, das kündigte Ministerpräsident Mark Rutte heute in Den Haag an. Ausgenommen seien Supermärkte. Schulen sollen vorerst geöffnet bleiben. Die Polizei rechnet mit Protestaktionen am Wochenende. Die Regierung war wegen der vorzeitigen Lockerungen im September stark in die Kritik geraten. Die Infektionszahlen stiegen schnell. Am 13. November hatte die Regierung dann die Notbremse gezogen und einen Teillockdown verhängt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die neue Corona-Variante B.1.1.529 als «besorgniserregend» eingestuft. Das teilte die UN-Behörde heute nach Beratungen mit Experten mit. Diese Klassifizierung ist laut WHO-Definition ein Signal, dass eine Variante ansteckender ist oder zu schwereren Krankheitsverläufen führt. Außerdem besteht bei «besorgniserregenden Varianten» die Gefahr, dass herkömmliche Impfungen, Medikamente oder Corona-Maßnahmen weniger wirksam sind. Diese nun Omikron genannte Variante weise eine große Anzahl Mutationen auf, von denen einige besorgniserregend seien, hieß es. Vorläufige Hinweise deuteten auf ein erhöhtes Risiko einer Reinfektion bei dieser Variante im Vergleich zu anderen besorgniserregenden Varianten, zu denen auch die derzeit vorherrschende Delta-Variante zählt. Nach Angaben der WHO wird es noch Wochen dauern, bis klar wird, welche genauen Auswirkungen die Mutationen haben wird. Nach der Verlegung von ersten Corona-Erkrankten aus Thüringen nach Niedersachsen werden weitere Transporte aus anderen Bundesländern geplant. Zunächst sollen 25 Covid-Patienten aus Bayern und Sachsen nach Norddeutschland gebracht werden, wie das niedersächsische Innenministerium am Freitag mitteilte. Davon sollen sechs in niedersächsische Klinken kommen, vier nach Hamburg, sechs nach Mecklenburg-Vorpommern, drei nach Bremen und sechs nach Schleswig-Holstein. Die Verlegung erfolge sobald wie möglich. Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKH) bereitet sich darauf vor, schwer rkrankte Covid-Patienten aufzunehmen. Weil aber auch in Schleswig-Holstein die Zahl der Krankenhauseinweisungen steige, reduziere man von Montag an planbare Operationen um 25 Prozent, so ein UKSH-Sprecher heute. Das bedeute, dass zahlreiche aufschiebbare Operationen an den Standorten Kiel und Lübeck nicht zu geplanten Terminen stattfänden. Auch Tageskliniken und Ambulanzen reduzieren demnach ihre Angebote. Die Zahl der Corona-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern ist binnen 24 Stunden um 1.195 gestiegen. Gestern waren 1.289 Neuinfektionen gemeldet worden, vor einer Woche waren es 1.004. Die meisten Neumeldungen kamen aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen steigt auf 382,6, die Landes-Hospitalisierungsinzidenz sinkt leicht auf 8,4. Zwei Regionen werden «rot» eingestuft. Es gab fünf neue Todesfälle. Die ersten Impfstellen in Schleswig-Holstein haben heute ihre Arbeit aufgenommen. Bis zum 6. Dezember sollen es im ganzen Land bis zu 60 Impflinien an 26 Standorten sein, teilte die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) zum Start in Eutin mit. Ziel ist, vor allem das Tempo bei den Covid-19-Auffrischungsimpfungen (Booster-Impfungen) zu erhöhen. Damit sollen die Praxen der niedergelassenen Ärzte bei den Corona-Impfungen unterstützt und entlastet werden. Impftermine können nur online gebucht werden. Bis zum 2. Dezember ist das zunächst nur für Frauen und Männer im Alter ab 60 Jahre möglich. Fußball-Zweitligist Werder Bremen hat als Reaktion auf die hohen Infektionszahlen weitere Maßnahmen ergriffen. Wie der Klub heute mitteilte, wird die Zuschauerkapazität beim Spiel gegen Erzgebirge Aue um 25 Prozent reduziert. Zudem sind bei der Partie am 3. Dezember keine Zuschauer zugelassen, die aus «Regionen mit hohen Inzidenzen» stammen. Damit seien nach der Abstimmung mit dem Bremer Innensenator Ulrich Mäurer die Bundesländer Sachsen, Thüringen und Bayern gemeint, hieß es in der Werder-Mitteilung. Maximal 31.600 Zuschauer dürften ins Stadion. «Ein Wechsel auf 2G-Pplus hätte aufgrund fehlender Testkapazitäten dazu geführt, dass wir wahrscheinlich nur einen sehr geringen Teil an Zuschauerinnen und Zuschauern im Stadion hätten haben können», sagte Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald. Touristen in Mecklenburg-Vorpommern müssen bei der Anreise einen negativen Corona-Test vorlegen und sich dann alle drei Tage erneut testen lassen. Das teilte Staatskanzleichef Patrick Dahlemann (SPD) heute mit. Die Landesverordnung sei in dem Punkt präzisiert worden. In Hotels und anderen Beherbergungsstätten gelte bei der Warnstufe «Orange», in der sich das Land MV derzeit befindet, die 2G-plus-Regel. Das heißt, sie dürfen nur von Geimpften und Genesenen genutzt werden, die zusätzlich noch einen Negativtest vorlegen müssen. Bei Geschäftsreisen oder anlässlich besonderer Ereignisse, wie einer Beerdigung, könnten auch ungeimpfte Gäste beherbergt werden, hieß es. Diese müssen sich dann allerdings täglich testen lassen. Die Politik redet über 2G,2G-Plus, Impfungen — schafft Deutschland es damit, die vierte Welle zu brechen? Nein, meint Professor Thorsten Lehr von der Universität des Saarlandes. Der Modellierer sagt: «Wir brauchen dringend einen harten Lockdown für alle.» Deutschland könne sich das Gespiele des letzten Jahres mit Lockdown Light nicht mehr leisten. «Je schneller und härter wir durchgreifen, desto schneller sind wir wieder raus», so der Experte. Es werde aber kein normales Weihnachten wie immer geben, prognostiziert Lehr. Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) hat die Bundesregierung für offenkundige Lieferengpässe bei Impfstoffen gegen das Coronavirus scharf kritisiert. Ihr Ministerium habe von Impfteams und Arztpraxen aus ganz Niedersachsen erfahren, dass nicht alle zugesagten Impfstoffmengen für die kommende Woche lieferbar seien, sagte Behrens heute in Hannover. Die Knappheit gehe weit über die vom Bund angekündigte Kontingentierung des Biontech-Impfstoffs hinaus und betreffe auch das Moderna-Vakzin. «Das ist ein schwerer Schlag für die Impfkampagne», sagte Behrens. Wie sich die Knappheit auswirke, sei völlig unklar, weil sich der Bund intransparent verhalte. Das gefährde auch den für Montag geplanten Start von 180 Impfpraxen in Niedersachsen massiv, warnte Behrens. Sie forderte das Bundesgesundheitsministerium auf, alle Hebel für die rechtzeitige Lieferung in Bewegung zu setzen. Weil gerade in Thüringen, Sachsen und auch Bayern die Intensivstationen mit Corona-Patienten überfüllt sind, nehmen Kliniken in anderen Bundesländern schwere Covid-Fälle auf. Das funktioniert nach dem «Kleeblatt-System», erklärt Christian Karagiannidis, Leiter des Intensivregisters und Intensivmediziner aus Köln im Interview mit NDR Info. Die Zahl der Erstimpfungen ist in Niedersachsen deutlich gestiegen. Derzeit seien es 9.000 bis 10.000 Erstimpfungen pro Tag, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums heute in Hannover. Dieser Wert sei fast fünfmal so hoch wie die Zahlen, die in den vergangenen Wochen pro Tag erreicht wurden. Seit vergangener Woche Donnerstag hätten etwa 300.000 Menschen in Niedersachsen eine Auffrischungsimpfung erhalten. Diese Impfung bekamen nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bislang 9,4 Prozent aller Menschen in dem Bundesland — darunter 20,6 Prozent der Menschen, die älter als 60 Jahre sind. Auch in Mecklenburg-Vorpommern haben sich zuletzt mehr Menschen erstmals gegen das Coronavirus impfen lassen. Seit Montag haben demnach 11.000 Menschen im Nordosten eine Erstimpfung erhalten. Das entspreche fast einer Verdopplung im Vergleich zur Vorwoche. Dementsprechend schneller sei auch die Quote zuletzt angestiegen. Sie liege derzeit bei 69,0 Prozent. Seit Anfang der Woche sei die Quote der Menschen mit dem sogenannten Booster von 6,4 auf 9,1 Prozent gestiegen. Bei den über 60-Jährigen seien es gut 18 Prozent.97 Prozent der Altenpflegeheime hätten ein Angebot für Aufffrischimpfungen erhalten. Im Indoor-Sport spitzt sich die Lage wieder zu. In vielen Bundesländern dürfen über Zwölfjähre, die nicht geimpft sind, schon jetzt nicht mehr am Hallensport teilnehmen. Auch in Hamburg sollen Minderjährige bald unter die 2G-Regel fallen. Weitere Einschränkungen könnten zum Stillstand für den Vereinssport führen. Mediziner machen sich um die gesundheitlichen Folgen für Kinder Sorgen. Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) plädiert angesichts der angespannten Corona-Lage für eine Unterbrechung des Spielbetriebs in den Fußball-Bundesligen. «Wir setzen die Polizeibeamtinnen und -beamten einer unnötig großen Gefahr aus, wenn wir sie mitten in der vierten Welle quer durch die Republik schicken, nur um Fußballspiele gegen gewalttätige Fans abzusichern», sagte Mäurer. Mit Blick auf die rasant steigenden Corona-Zahlen sei dies nicht mehr zu verantworten.

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