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Coronavirus in NRW: Die vierte Corona-Welle ist auch in Köln angekommen!

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Das Coronavirus in NRW beherrscht derzeit die Nachrichtenlage. In unserem Ticker findet ihr alle aktuellen Meldungen zu Covid-19 in NRW. | TAG24
Köln – Nach monatelangem Corona-Lockdown gibt es Pläne zur weiteren Pandemie-Bekämpfung. Wir geben einen Überblick auf die aktuelle Corona-Entwicklung in NRW. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche ist in Nordrhein-Westfalen am Samstag auf 112,7 gestiegen. Das hat das Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldet. Am Vortag hatte die Kennziffer noch bei 106,8 gelegen. Bundesweit stieg die Sieben-Tage-Inzidenz auf 183,7 und lag damit noch deutlicher über dem NRW-Niveau. Laut RKI gab es im bevölkerungsreichsten Bundesland 4319 neue Covid-19-Fälle binnen 24 Stunden. Das waren weniger als am Vortag.26 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus (Vortag: 22). Spitzenreiter im Land ist weiterhin der Landkreis Minden-Lübbecke, wo die Inzidenz von 212,1 auf 219,8 anstieg. In Gütersloh ging sie leicht zurück auf 154,9, in Leverkusen stieg sie auf 176,3. Alle aktuellen Infos im +++ Coronavirus-Liveticker +++ Alle Ticker-Meldungen bis zum 20. August 2021 findest Du hier. Der Bonner Virologe und Corona-Experte Hendrik Streeck (44) sieht die 2G-Regel in Gastronomie und bei Veranstaltungen mit Problemen behaftet. «Die Geimpften haben das Gefühl, sie sind nicht mehr Teil der Pandemie und verhalten sich auch entsprechend risikoreich», sagte Streeck dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die Bundesärztekammer fordert eine schnelle Rückkehr zu kostenlosen Corona-Schnelltests. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (46, CDU) befürwortet ein Gratis-Angebot für Geimpfte und Genesene. Das Ende der Kostenübernahme für sogenannte Bürgertests habe nicht dazu geführt, Impfunwillige zu einer Impfung zu motivieren, sagte Präsident Klaus Reinhardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Pandemie-Situation in Deutschland spitzt sich zu, gleichzeitig beginnt nächste Woche die Karnevalssaison. Feiern in der Kneipe und Jecken-Sitzung in den Sälen, wie wird das funktionieren? Trotz schnell steigender Inzidenzen erwartet der Kölner Karnevalspräsident Christoph Kuckelkorn (57) eine in weiten Teilen vollwertige Karnevalssaison. «Selbst wenn die Inzidenzen in die Hunderte gehen sollten, heißt das nicht unbedingt, dass die Krankheitsverläufe weitreichende Einschränkungen für Geimpfte und Genesene rechtfertigen», sagte Kuckelkorn der Deutschen Presse-Agentur. Sogenannte Booster-Impfungen für einen besseren Schutz gegen Coronainfektionen scheitern nach Angaben des Düsseldorfer Gesundheitsministeriums nicht an mangelnden Dosen. «Eine Knappheit an Impfstoff besteht nach unseren Kenntnissen derzeit nicht», stellte eine Sprecherin am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf fest. In einigen Städten in Nordrhein-Westfalen gibt es an diesem Wochenende bereits Martinsumzüge — am Freitag zum Beispiel in der Duisburger Innenstadt (16.45 Uhr). Außer den Laternen benötigen die Teilnehmer dort in diesem Jahr einen 2G-Nachweis. Das heißt: Sie müssen geimpft oder genesen sein. Auch der Darsteller von Sankt Martin müsse sich an die Hygieneregeln halten, teilten die Veranstalter mit. «Unser Sankt Martin ist geimpft», erklärte Siegfried Brandenburg, Veranstalter des Umzugs in Essen. Die Stadt Dortmund teilte mit, dass sich ihr Sankt Martin im Westfalenpark an die 3G-Regeln halten werde. Eine Maske müsse der Reiter jedoch nicht über seinen Bart ziehen — das Pferd garantiere ihm bereits den nötigen Abstand zu den Besuchern. St. Martin ist am kommenden Donnerstag (11. November). Am Martinstag feiern Christen den Heiligen St. Martin als Schutzpatron der Armen. Bei der NRW-Polizei sind rund 20 Corona-Infektionen als Dienstunfälle anerkannt worden. Das sagte ein Sprecher des Innenministeriums auf dpa-Anfrage. Nach dpa-Informationen liegen noch mehr als 200 weitere Anträge vor. In jedem einzelnen Fall muss das Land prüfen, ob der Polizist oder die Polizistin sich im Dienst mit Covid-19 infiziert hat. Für ein hohes Tempo bei Corona- Auffrischungsimpfungen braucht es nach Ansicht von Kassenärzten keine Reaktivierung von Impfzentren in NRW. Die Booster-Impfungen in den Praxen gewinnen an Fahrt, eine Wiedereröffnung der Zentren sei unverhältnismäßig und unnötig, sagte der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), Dirk Spelmeyer, am Mittwoch. «Unsere Praxen können boostern und tun es auch.» In der vergangenen Woche seien allein in Westfalen-Lippe rund 46.000 Auffrischungsimpfungen durchgeführt worden, eine Woche zuvor etwa 26.000. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (64, CDU) ist überzeugt, dass die anstehenden Auffrischungsimpfungen im Land über Hausärzte und mit zusätzlichen kommunalen Impfzentren zügig zu bewältigen sind. «Ich bin, was Nordrhein-Westfalen angeht, (…) sehr optimistisch, dass wir das in einem guten Tempo hinkriegen», sagte Laumann am Mittwoch im WDR. Eine Reaktivierung der kreisweiten Impfzentren lehnt NRW ab. Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (58, SPD) sieht angesichts der angespannten Corona-Lage größeren Weihnachtsfeiern mit Sorge entgegen. «Obwohl bereits viele Menschen geimpft sind, kann es immer noch zu einer Überlastung der Krankenhäuser kommen.» Im Streit um eine Wiederöffnung der Impfzentren hat das NRW-Gesundheitsministerium nun die Kommunen aufgefordert, zusätzliche Impfstellen zu schaffen. «Impfzentren, so wie wir sie hatten, werden aber nicht reaktiviert», sagte ein Sprecher des Ministeriums (MAGS) am Dienstag auf Anfrage. Man wolle bei den Auffrischungsimpfungen mehr Tempo machen. «Daher wird das MAGS nun die Kreise und kreisfreien Städte auffordern, die Konzepte für flächendeckende Auffrischungsimpfungen zu aktivieren und damit neben den Arztpraxen zusätzliche Impfmöglichkeiten zu schaffen.» Die Hausärzte in NRW haben sich gegen einen Neustart der Impfzentren gewandt. Die Räumlichkeiten für die Zentren seien nur vorübergehend angemietet gewesen, ebenso wie die gesamte Ausstattung, sagte eine Sprecherin des Hausärzteverband der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Die Impfzentren würden häufig schon wieder in ihrer ursprünglichen Verwendung etwa als Turnhallen von Schulen oder Messehallen genutzt. «Auch die Impfteams können nicht so einfach wieder aktiviert werden.» Der Landesverbandsvorsitzende Oliver Funken bezeichnete eine ins Gespräch gebrachte Wiedereröffnung in der «Rheinischen Post» als einen «Rückschritt in der Impfkampagne, der weder organisatorisch noch wirtschaftlich Sinn macht.» In den Impfzentren hatten sich der Verbandssprecherin zufolge Ärztinnen und Ärzte sowie weiteres medizinisches Fachpersonal oft neben ihren Hauptjobs engagiert. «Jetzt sind diese Kräfte in den Praxen gefragt und eingesetzt.» Die Impfung in der Hausarztpraxis vor Ort sei auch für die Patienten einfacher. Viele Praxen hätten Impfsprechstunden und Impftage eingeführt. «Die Organisation der Auffrischungsimpfungen ist in die Praxisabläufe und in die Praxisorganisation eingebunden. Es läuft alles sehr gut und reibungslos.» Allerdings müsse der Impfstoff kurzfristiger und flexibler lieferbar sein, forderte der Verband. Die niedergelassenen Ärzte könnten die noch ausstehenden Impfungen und Booster-Auffrischungen in ihren Praxen alleine bewältigen, es brauche die Impfzentren dafür nicht. «Die Hausärzte sind im Impf-Flow.» Mit gemischten Gefühlen hat an vielen Schulen in Nordrhein-Westfalen am Dienstag der Unterricht ohne Mund-Nasen-Schutz begonnen. Nach mehr als einem Jahr Maskenpflicht ist diese auf den Sitzplätzen im Klassenraum zum 2. November in NRW nun abgeschafft. Die Zahl der Corona -Patienten in den nordrhein-westfälischen Krankenhäusern steigt weiter an. Wie das NRW-Gesundheitsministerium in einer Übersicht im Internet mitteilte, wurden am Dienstag 1327 Covid-Patienten behandelt,39 mehr als noch vergangenen Freitag. Krankenhäuser in NRW und Koblenz helfen erneut bei der Behandlung schwerkranker Corona-Patienten aus dem Ausland. Wie die nordrhein-westfälische Staatskanzlei berichtete, sollten am Montag sechs Covid-Patienten aus Rumänien von der Luftwaffe zum Flughafen Köln/Bonn gebracht werden. Vier würden auf Intensivstationen in Bochum, Krefeld und Bergisch Gladbach behandelt, die anderen beiden im Bundeswehrkrankenhaus in Koblenz (Rheinland-Pfalz). Mehrere große Unternehmen wollen in der Corona-Krise nach einem Medienbericht künftig Geimpften und von Corona genesenen Beschäftigten eigene Kantinenbereiche oder eigene Cafeterias anbieten. In diesen Sonderbereichen dürften Beschäftigte ohne Schutzvorgaben zusammensitzen, während diejenigen, die sich nicht impfen lassen oder keine Auskunft über ihren Impfstatus geben, weiter mit Abstandsregeln, Masken oder Trennwänden beim Essen leben müssten, berichtet die Rheinische Post (Montag). Keine einhellige Meinung: Das Aussetzen der Maskenpflicht zu Zeiten der Corona -Pandemie im Schulunterricht in Nordrhein-Westfalen zum 2. November sorgt weiter für politischen Streit. Die SPD-Fraktion beantragte deshalb eine Aktuelle Stunde im Landtag. «Aufhebung der Maskenpflicht bei steigender Inzidenz – verfrüht, riskant und gefährlich!», hieß es in dem Antrag. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach (58) wünscht sich im Kampf gegen die Corona-Pandemie, die vielfach geschlossenen Impfzentren wieder einzurichten. Die Impfungen kämen viel zu langsam voran, um die stark steigende vierte Welle der Pandemie zu brechen, schrieb er am Samstag auf Twitter. «Wir brauchen schnelle Impfung für Ältere. Ideal wäre Wiederöffnung der Impfzentren.» Das Aussetzen der Maskenpflicht im Unterricht zum 2. November kann nicht von den Schulen in Nordrhein-Westfalen ausgehebelt werden. Einzelne Schüler haben aber Entscheidungsfreiheit. Das hat das Schulministerium am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf klargestellt. «Die Aufhebung der Maskenpflicht am Sitzplatz im Unterricht gilt landesweit. Schulen dürfen keine eigenen Regelungen erlassen», hieß es aus dem Ministerium. «Dessen ungeachtet können Schülerinnen und Schüler individuell für sich entscheiden, weiterhin eine Maske zu tragen.» Der Krisenstab der Stadt Krefeld hatte am Freitag beschlossen, die Maskenpflicht in Schulen aufrechtzuerhalten. Das Gesundheitsministerium müsse dem allerdings zustimmen, teilte die Stadt mit. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (64, CDU) erteilte dem Plan der Stadt umgehend eine Absage. In der «Aktuellen Stunde» im WDR Fernsehen sagte er: «Das Ministerium wird ganz klar entscheiden, dass das nicht okay ist.» Krefeld habe eine Corona-Inzidenz, die unter dem Bundesdurchschnitt liege. «Es gibt keine besonderen Auffälligkeiten an den Krefelder Schulen. Und damit gilt Landesrecht auch in Krefeld.» Zuvor hatte Laumann in Düsseldorf vor Journalisten gesagt: «Es ist nicht verboten, in der Schule eine Maske zu tragen.» Jedes Kind könne weiterhin freiwillig Maske tragen, habe dann aber auch die Möglichkeit, sie abzusetzen. Im übrigen Schulgebäude bleibe es bei der Maskenpflicht. Die in Eltern-, Schüler- und Lehrerkreisen umstrittene Entscheidung sei eine Abwägung der Koalition gewesen — auch, wenn nicht alles dafür spreche, sagte Laumann. «Man kann ja nicht bestreiten, dass die Masken ein Stück Sicherheit geben.» Da völlig unklar sei, wann in Deutschland ein Impfstoff für unter Zwölfjährige zugelassen werde, sei es schwierig, darauf zu warten und trotz steigender Impfquoten in der Gesamtbevölkerung und regelmäßigen Testungen in den Schulen die Maskenpflicht dort aufrecht zu erhalten, erklärte Laumann. Er habe auch E-Mails erhalten mit dem Tenor: «Du musst jetzt die Masken abschaffen. Du erstickst unsere Kinder.» Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (64, CDU) dringt auf eine bundeseinheitliche Rechtsgrundlage für grundlegende Corona-Schutzmaßnahmen wie Maskenpflicht und Abstandsregeln. Diese Maßnahmen würden weiter gebraucht, sagte er am Freitag in Düsseldorf mit Blick auf die wieder stark steigenden Corona-Zahlen. Die Bundesländer müssten weiterhin in der Lage sein, Maskenpflicht sowie Abstands-, Hygiene- und Quarantäneregeln und Kontaktnachverfolgung durchsetzen und etwa bei bestimmten Ein -und Ausreisen testen zu können. Nach dem, was er aus Berlin höre, werde eine solche Rechtsvorschrift zu diesen Corona-Schutzmaßnahmen im Bundesinfektionsschutzgesetz auch kommen und verabschiedet, sagte Laumann. «Damit können wir nach meiner Auffassung umgehen.» Das von den möglichen künftigen Regierungspartnern SPD, Grüne und FDP geplante Auslaufen der «epidemischen Lage von nationaler Tragweite» zum 25. November beunruhigte den NRW-Minister offenbar nicht. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (54, CSU) etwa hatte das Ende der epidemischen Lage kritisiert, das auch bereits Gesundheitsminister Jens Spahn (41, CDU) befürwortet hatte. Verwundert äußerte sich Laumann allerdings über den Plan der Ampel-Partner, ihre neue Rechtsvorschrift bis zum 20. März 2022 zu befristen. «Vielleicht hat die Ampel ja hellseherische Fähigkeiten, ich habe die nicht.» Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, Dirk Spelmeyer, empfiehlt eine Corona-Auffrischungsimpfung teils auch schon für jüngere Gruppen. Für Lehrer, vor allem aber für Kita-Erzieherinnen, die doppelt mit Astrazenenca geimpft worden seien, wäre das ratsam, sagte Spelmeyer am Freitag in Düsseldorf: «Ein klares Ja.» Da sie mit ungeimpften Kindern zu tun hätten, sei das Infektionsrisiko für diese Personengruppen höher als für andere. Ein Beratungsgespräch mit dem Hausarzt sei aber anzuraten. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe fordert von der Landesregierung, die Lieferzeiten für bestellte Corona-Impfstoffe von 14 Tagen auf eine Woche zu senken. In absehbarer Zeit brauchten rund 25.000 Menschen pro Tag eine Auffrischungsimpfung, sagte der Vorstandsvorsitzende Dirk Spelmeyer am Freitag in Düsseldorf. Die niedergelassenen Ärzte seien in der Lage, die sogenannten Booster-Impfungen zu bewältigen. Der Chef der KV Nordrhein, Frank Bergmann, empfahl Patienten, sich rechtzeitig einen Termin beim Haus- oder Facharzt für die Auffrischungsimpfung geben zu lassen, da die Praxen derzeit wegen der Bestellfristen zwei Wochen Vorlaufzeit brauchten. Er verwies darauf, dass die Grippeschutz-Impfung und die Corona-Auffrischungsimpfung gleichzeitig verabreicht werden könnten. Die Ständige Impfkommission empfiehlt die «Booster»-Impfung unter anderem für Menschen ab 70 Jahren, für Pflegeheimbewohner sowie für Pflegepersonal in Heimen und medizinischen Einrichtungen, das in direktem Kontakt zu alten Menschen und Patienten steht. Allerdings empfiehlt die Gesundheitsministerkonferenz allen, die beide Impfungen mit Astrazeneca oder nur das Vakzin der Firma Johnson & Johnson erhalten haben, unabhängig vom Alter, einen Arzttermin für eine Auffrischung mit einem mRNA-Impfstoff zu vereinbaren. Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) informiert am Freitag (13.30 Uhr) über die aktuelle Corona-Lage in Nordrhein-Westfalen. Die derzeitige Fassung der Schutzverordnung tritt mit Ablauf des Tages außer Kraft. Zuletzt waren die Neuansteckungsraten bundes- wie landesweit sprunghaft gestiegen. Am Donnerstag hatte Nordrhein-Westfalen nach Angaben des Robert Koch-Instituts mit 91,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bereits wieder Kurs auf einen dreistelligen Wert genommen. Im Bundesschnitt lag die Inzidenz mit 130,2 noch deutlich höher als in NRW. Auch in den Krankenhäusern steigt die Belegung und Intensivmediziner warnen vor drohender Überlastung, falls der Anstieg nicht gebrochen werden kann. Die von der Pandemie schwer gebeutelte Messewirtschaft kann sich über eine leichte Lockerung der Corona-Regeln freuen. Wie aus einer am Donnerstagabend publizierten Fassung des Regelwerks für Nordrhein-Westfalen hervorgeht, ist bei Verkaufs- oder Beratungsgesprächen auf Messen und Kongressen keine Maskenpflicht mehr vorgeschrieben. Bedingung hierfür ist allerdings, dass alle Beteiligten immunisiert oder getestet sind – Stichwort 3G-Regel – und einen Abstand von 1,5 Metern einhalten. In der alten Fassung war diese Ausnahmeregelung noch nicht enthalten. Die neue Version der Corona-Schutzverordnung des Landes ist ab Freitag gültig. Der Apothekerverband Nordrhein rechnet damit, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Corona-Impfung für Kinder unter zwölf Jahren nur mit einer Vorerkrankung empfehlen wird. «Ich gehe nicht von einer generellen Impfempfehlung der Stiko und auch nicht der Politik aus», sagte der Chef des Apothekerverbands, Thomas Preis, der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post. Mit dem Schulstart nach den Herbstferien an diesem Montag rückt in Nordrhein-Westfalen ein Ende der Maskenpflicht im Unterricht näher. Das Düsseldorfer Schulministerium hatte Anfang Oktober in Aussicht gestellt, dass auf Sitzplätzen im Klassenraum zu Beginn der zweiten Unterrichtswoche — also ab dem 2. November — kein Mund-Nasen-Schutz mehr vorgeschrieben wird. Diesen müssten Schüler dann nur noch im übrigen Gebäude anlegen. In den zwei Wochen seit dem Ende der kostenlosen Corona -Tests haben sich in Nordrhein-Westfalen weniger Menschen auf eine Infektion testen lassen. Private Anbieter bemerkten 30 bis 40 Prozent weniger Kunden, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. In einigen Testzentren etwa in Köln und Essen gab es demnach sogar einen Rückgang von 70 bis 80 Prozent. In den Herbstferien kamen jedoch mehr Kinder und Jugendliche in die Testzentren als in den Wochen zuvor. Da die Tests in den Schulen ausgefallen sind, verlangten einige Freizeitanbieter wie Schwimmbäder oder Kinos von den Kindern Testnachweise. Seit dem 11. Oktober müssen die meisten Menschen für Corona-Tests bezahlen — kostenlose Bürgertests gibt es nur noch in Ausnahmefällen. Minderjährige und Schwangere können sich weiterhin kostenlos testen lassen. Dies gilt auch für Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können oder sich nach einer Corona-Infektion in Quarantäne begeben mussten. An Schulen in Nordrhein-Westfalen verweigern laut Ministerium nur sehr wenige Schülerinnen und Schüler die verpflichtenden Corona -Selbsttests. Der Anteil der Testverweigerer schwanke auf einem sehr niedrigen Niveau, hieß es aus dem Düsseldorfer Schulministerium. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat am Dienstag die Corona-Schutzverordnung präzisiert. Wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf erläuterte, dienen die geringfügigen Änderungen der Klarstellung geltender Regelungen und sind teils auf ausdrückliche Nachfragen erfolgt — etwa zu Ausnahmen von der Maskenpflicht im Berufsleben. In einem Schreiben an verschiedene Verbände erklärt das Ministerium: «Die einzige relevante Änderung für den ‘Geschäftsverkehr’ ist, dass künftig bei Verkaufs- und Beratungsgesprächen mit 3-G-Regelung und Mindestabstand auf das Maskentragen verzichtet werden kann.» Menschen ab 70 Jahren, deren letzte Corona -Schutzimpfung mindestens sechs Monate zurückliegt, sind zur Auffrischungsimpfung aufgerufen. Wie das Landesgesundheitsministerium am Dienstag in Düsseldorf mitteilte, werden in Nordrhein-Westfalen in den kommenden Wochen rund 2,8 Millionen Bürger dieser Altersgruppe per Post informiert. Der Brief sei allerdings keine Voraussetzung für den weiterhin kostenlosen Piks beim Hausarzt. Eine grundsätzliche Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) beim Robert Koch-Institut für eine Auffrischungsimpfung auch Unter-70-Jähriger gibt es derzeit nicht. Allerdings empfiehlt die Gesundheitsministerkonferenz allen, die beide Impfungen mit Astrazeneca oder nur das Vakzin der Firma Johnson & Johnson erhalten haben, unabhängig vom Alter, einen Arzttermin für eine Auffrischung mit einem mRNA-Impfstoff zu vereinbaren. Nach jetzigem Wissensstand lasse die Wirksamkeit der Coronaschutzimpfung etwa ein halbes Jahr nach der zweiten Impfung nach — gerade bei älteren Menschen, berichtete das Ministerium. Dennoch sei weiterhin «ein vergleichsweiser guter Impfschutz vorhanden». Bis Ende Oktober sollen die bereits laufenden Auffrischungsimpfungen in Pflegeheimen abgeschlossen sein. Auch in Demenz-WGs oder Werkstätten für Behinderte sei das bereits im Gange. Die Stiko empfiehlt die Auffrischung darüber hinaus für Personal in pflegerischen und medizinischen Berufen mit direktem Kontakt zu alten Menschen und Patienten sowie für Personen mit Immunschwäche. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (64, CDU) appellierte erneut an alle, die sich bislang noch zu gar keiner Corona-Schutzimpfung entschieden hätten, sich einen Ruck zu geben. Gerade für Ältere gelte zudem: «Denken Sie auch an die Grippe-Schutzimpfung.» Beide könnten gleichzeitig verabreicht werden. In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf gilt ab dem 1. November die 2G-Regel für städtische Kultureinrichtungen wie Museen, Theater oder Oper. Das teilte die Verwaltung am Freitag mit. Ausnahmen gelten weiterhin für Kinder und Jugendliche Nach einer Partynacht in einem Wuppertaler Club mit rund 400 Menschen ist ein Gast positiv auf Corona getestet worden. Er sei bereits bei der Feier am vergangenen Freitag (8. Oktober) infektiös gewesen, wie die Stadt am Donnerstag berichtete. Ob es seitdem weitere Coronafälle unter den Gästen gab, war laut Angaben einer Stadtsprecherin unklar. Die FDP-Fraktion im Düsseldorfer Landtag will auch die Maskenpflicht im Einzelhandel in absehbarer Zeit lockern. Der FDP-Fraktionschef Christof Rasche sagte dem «Kölner Stadt-Anzeiger», er wünsche sich, dass das Land angesichts der hohen Impfquoten ab Anfang November zu mehr Normalität zurückkehre. «In einem Bekleidungsgeschäft oder Supermarkt, wo es kaum Gedränge gibt, können wir auf eine Maskenpflicht sicherlich verzichten», zitierte das Blatt den Politiker. Nur in sehr hoch frequentierten Geschäften sei das jetzt noch nicht möglich. Auch für größere Indoor-Veranstaltungen müssten in Verbindung mit der 3G-Regel Lockerungen insbesondere bei den Kapazitätsbeschränkungen möglich werden. «Die Lage in den Krankenhäusern ist weiterhin entspannt, wir sollten den nächsten Schritt gehen. Darüber wollen wir mit unserem Koalitionspartner sprechen», sagte Rasche der Zeitung. Die Stadt Köln teilte am Freitagmittag mit, dass sich die Öffnungszeiten für die Impfstelle am Gesundheitsamt ändern wird. Ab sofort sind Impfungen montags bis mittwochs von 9 bis 17 Uhr, donnerstags von 11 bis 19 Uhr sowie freitags von 7.30 bis 15.30 Uhr möglich. Seit einigen Monaten führt die Stadt außerdem Impfungen mit mobilen Teams durch und konnte seit dem 3. Mai bereits 28.883 Impfungen durchführen. Für die ab 11. Oktober kostenpflichtigen Corona-Schnelltests geht der Apothekerverband Nordrhein von Preisen um die 20 Euro aus. Eine Umfrage unter den Verbandsmitgliedern habe ergeben, dass ein flächendeckendes Angebot an Corona-Schnelltests durch Apotheken an Rhein und Ruhr zunächst weiter sichergestellt sei, teilte Verbandsvorsitzender Thomas Preis am Donnerstag mit. Nach seiner Einschätzung sei mit Preisen für die Selbstzahlertests von um die 20 Euro vor dem Hintergrund zu rechnen, dass die Nachfrage schon deutlich gesunken sei bei gleichbleibenden Kosten etwa für Personal oder Räume. Mehr als 90 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer in NRW sind nach Daten des Schulministeriums vollständig gegen Corona geimpft. Der Anteil der Lehrkräfte mit vollständigem Impfschutz lag in der vergangenen Woche bei 90,9 Prozent, wie aus der Übersicht zur wöchentlichen Schulabfrage hervorgeht. Dabei hatten 3293 Schulen in der vergangenen Woche Angaben zum Impfstatus gemacht. Das waren zwei Drittel aller Schulen, die sich an der wöchentlichen Ministeriumsumfrage beteiligt hatten. Bezogen auf die gesamte Bevölkerung von Nordrhein-Westfalen sind inzwischen 68,3 Prozent vollständig geimpft, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Daten des Robert Koch-Institutes hervorgeht. Die Landesregierung hat eine Lockerung der Maskenpflicht an den Schulen in Nordrhein-Westfalen ab dem 2. November in Aussicht gestellt. Unter Berücksichtigung des weiteren Infektionsgeschehens sei es die Absicht der Landesregierung, die Maskenpflicht im Unterricht auf den Sitzplätzen mit Beginn der zweiten Woche nach den Herbstferien abzuschaffen, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Schulmail des Schulministeriums.

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