Домой Deutschland Deutschland — in German Gefangen in der "Todesspirale" – wie Erdogan die türkische Lira vernichtet

Gefangen in der "Todesspirale" – wie Erdogan die türkische Lira vernichtet

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Der Wert der türkischen Lira sinkt seit Monaten – an diesem Dienstag aber brach die Währung in der Türkei regelrecht ein. Auslöser waren Aussagen von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan – …
Der Wert der türkischen Lira sinkt seit Monaten – an diesem Dienstag aber brach die Währung in der Türkei regelrecht ein. Auslöser waren Aussagen von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan – wieder einmal. Für Erdogan kann die Lira nicht schwach genug sein, so scheint es. Ihr geringer Wert ist nach seiner Vorstellung gut für das Land und seine Wirtschaft. Niedrige Zinsen sollen Kredite und Investitionen ankurbeln und den Export stärken, weil das Ausland dann Waren günstig in der Türkei einkaufen kann. Je schwächer die Währung, desto stärker das Wirtschaftswachstum, so das Credo des Präsidenten. Und umso größer seine Chancen, im übernächsten Jahr wiedergewählt zu werden. Doch Experten warnen inzwischen vor den Gefahren dieser massiven politischen Einmischung in Währungsfragen. Ihre These: der politische Druck auf die Notenbank untergrabe das Vertrauen in die Wirtschaft der Türkei und schade ihr damit. Schon seit Längerem ist der Wertverlust der Lira ein kontroverses Thema im Land. Denn Importe werden teurer, ebenso wie Öl und Gas. Die Inflation zieht an, das Leben in der Türkei wird teurer. Doch Erdogan bleibt bei seiner Politik, alle paar Wochen oder sogar Tage den Wert der Lira weiter nach unten zu drücken. In seiner aktuellen Rede forderte er eine «wettbewerbsfähige» Lira, wie er sich ausdrückte. Ein noch schwächerer Wechselkurs solle die Investitionstätigkeit beflügeln und Arbeitsplätze fördern, bekräftigte er. Die Reaktion der Lira kam prompt. Die Währung sank am Dienstag im Verhältnis zum US-Dollar und zum Euro auf Rekordtiefstände. Gegenüber dem Dollar betrugen die Tagesverluste zeitweise zehn Prozent. Der Dollar stieg im Gegenzug erstmals über zwölf Lira. Der Eurokurs stieg auf 14,06 Lira. Bereits in den vergangenen Wochen war die Währung – politisch gewollt – immer wieder unter Druck geraten und stetig gesunken. Allein in diesem Monat hat die Lira gegenüber Dollar und Euro rund ein Viertel ihres Wertes verloren.

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