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Corona im Osten: Inzidenz in Sachsen sinkt erneut deutlich

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Die Corona-Lage in Deutschland ist ernst –  so auch in Sachsen.  Täglich meldet das Bundesland hohe Infektionszahlen und weitere Todesfälle. Hier erhalten Sie die wichtigsten Informationen.
Die Corona-Lage in Deutschland ist ernst – so auch in Sachsen. Täglich meldet das Bundesland hohe Infektionszahlen und weitere Todesfälle. Hier erhalten Sie die wichtigsten Informationen. In den vergangenen sieben Tagen haben sich in Sachsen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 731,2 Menschen pro 100.000 Einwohner neu mit Corona infiziert. Im Gegensatz zum Vortag (783,2) ist die Inzidenz damit am Samstag erneut erkennbar gesunken. Insgesamt gab es im Freistaat 4.400 Neuinfektionen innerhalb nur eines Tages. Nach den Angaben vom Samstag gab es laut RKI in Sachsen erneut viele Todesfälle, insgesamt 80. Die Zahl der Corona-Toten im Freistaat ist damit auf insgesamt 12.124 Tote gestiegen. In Leipzig sieht es ein wenig besser aus als im Rest Sachsens. Die Inzidenz liegt hier, Stand Samstag,18. Dezember, bei 400,0. Es gab in der Stadt acht neue Todesfälle an oder mit Corona, damit stieg die Zahl auf 628. Sachsen ist erstmals seit Wochen nicht mehr das Bundesland mit der höchsten Corona-Neuinfektionsrate. Laut Robert Koch-Institut (RKI) lag die Inzidenz am Sonntag bei 990,5. Thüringen meldete mit 1.025 eine höhere Inzidenz. Sachsen war zuvor seit dem 7. November Negativ-Spitzenreiter. Bundesweit lag die Inzidenz am Sonntag bei 390,9. An den Angaben aus Sachsen hatte es zuletzt wiederholt Zweifel gegeben, weil Behörden aufgrund der hohen Fallzahlen nicht immer pünktlich Meldung erstatten konnten. Am Freitag hatte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) allerdings gesagt, dass die meisten Gesundheitsämter inzwischen wieder tagesaktuell meldeten. Die Inzidenzberechnung nähere sich den tatsächlichen Gegebenheiten an. Ab Montag gilt eine neue Corona-Notfallverordnung in Sachsen. Sie soll bis zum 9. Januar in Kraft bleiben, ist also auch für Familienfeiern zu Weihnachten wichtig. Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) stellte die neuen Maßnahmen auf einer Pressekonferenz vor: Im Landkreis Leipzig gilt ab Samstag keine nächtliche Ausgangssperre für nicht geimpfte und nicht genesene Menschen mehr. Da die Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen unter dem Schwellenwert von 1.000 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohnern lag, dürfen auch nicht geimpfte und nicht genesene Menschen zwischen 22 und 6 Uhr wieder draußen unterwegs sein, wie der Landkreis am Freitag mitteilte. Bisher haben Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 68 Patienten wegen der Corona-Pandemie aus Sachsen, Thüringen und Bayern aufgenommen. Das Innenministerium in Hannover teilte mit, davon sei fast die Hälfte aus Sachsen gekommen gekommen, nämlich 29 Menschen. Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) sieht erste kleine Erfolge im Kampf gegen die Corona-Pandemie – gibt aber keine Entwarnung. Die Erfolge seien nicht so, wie sie sein müssten, um die Krankenhäuser zu entlasten, sagte er in einer Online-Konferenz. Die Zahl der Neuinfektionen sei noch immer um den Faktor zehn zu hoch. Kretschmer verglich die Lage im Freistaat mit der in Bayern und Österreich, wo im November zur etwa gleichen Zeit starke Einschränkungen erlassen wurden. «Unsere Maßnahmen haben nicht so gewirkt wie in Bayern und Österreich», räumte der Ministerpräsident ein. Marcel Koch, Geschäftsführer des Erzgebirgsklinikums, berichtete in der Konferenz von der dramatischen Situation an den vier Standorten des Klinikums. Vor wenigen Tagen habe man kurz vor der Triage gestanden. Man habe diesen Zustand nur deshalb nicht erreicht, weil Patienten auf der Intensivstation gestorben sind. Wegen der angespannten Corona-Infektionslage macht die Universität Leipzig ihre Hörsäle bis Mitte Januar dicht. Wie die Uni mitteilte, sollen die kommenden beiden Lehrveranstaltungswochen zwischen dem 13. Dezember und dem 9. Januar 2022 weitestgehend online stattfinden. «Damit wollen wir zur Abschwächung des Infektionsgeschehens beitragen», sagte Prof. Dr. Thomas Hofsäss, Prorektor für Bildung und Internationales. Bibliotheken und PC-Tools sollen aber geöffnet bleiben. Hier wird die Testpflicht dann auch auf Geimpfte und Genesene erweitert. «Daher werden wir die Öffnungszeiten in unseren drei Testzentren von drei auf fünf Stunden erweitern, um das Testen allen Lehrenden und Studierenden zu ermöglichen», sagte Hofsäss laut Mitteilung der Uni. «Wir werden noch intensiver die Einhaltung der Corona-Schutz-Maßnahmen auch in dieser Zeit kontrollieren, um allen ein sicheres Gefühl beim Lernen und Lehren zu geben.» Die Bewältigung der Corona-Pandemie bringt sächsische Krankenhäuser und Kliniken in wirtschaftliche Not. Die Lage sei «dramatisch und prekär, das hat Konsequenzen für die Versorgung von Corona – aber auch anderer Patienten», sagte der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Sachsen (KGS), Stephan Helm, der Deutschen Presse-Agentur. Momenten seien allein 650 der insgesamt 1.500 vorhandenen Intensivbetten mit Covid-19-Erkrankten belegt. «Das ist fast drei Mal so viel wie der Bundesdurchschnitt.» Laut Helm sind alle üblichen Betriebsabläufe in Kliniken «im Prinzip» außer Kraft gesetzt und die Kapazitäten auf die Versorgung von Corona-Patienten konzentriert – verbunden mit Mehraufwand, besonderem Stress, bei limitiertem Personal und mit der Aufforderung, die Regelversorgung so weit es geht zurückzustellen. Belegungsrückgänge, Erlösungsausfälle wegen abgesagter Operationen, überdurchschnittliche Aufwendungen für Corona belasteten die Etats. Dazu kämen Kostensteigerungen, «weil die gesamte Maschinerie Krankenhaus momentan in einem ganz anderen Modus» ist. «Wir arbeiten momentan am Limit.» Schon vor der Pandemie kämpften Kliniken mit Defiziten — teils in Millionenhöhe. Vor allem wegen Personalmangels, fehlender Finanzierung von Investitionen, hoher Qualitätsanforderungen und gesetzlicher Vorgaben. «Corona hat die Situation extrem verschärft», sagte Helm. Die Krankenhäuser seien auf Notfall- und Corona-Bekämpfung konzentriert. Dabei mangele es in erster Linie an Fachpersonal, das inzwischen selbst durch Infektionen und vor allem Quarantäne dezimiert werde. Ärzte und Pfleger stünden «vor Leuten, die in der Regel nicht geimpft sind; das ist der größte Frust». Der Rückstau verschobener Behandlungen und Operationen anderer Patienten kann laut Helm «eben nicht schnell abgebaut» werden. «Wir sind nach dem Abflauen der letzten Corona-Welle lange hinter einer Normalbelegung her gelaufen». Diesen Verlust «gleicht uns bisher niemand aus». Die KGS geht daher 2020 und 2021 von tiefroten Zahlen aus – die Dimension ist noch unklar. Es werde von der Absicherung und den Regeln abhängen, wie hoch der Schaden am Ende ist, sagte Helm und warnte: «Es braucht noch ganz andere Anstrengungen, sonst werden Krankenhäuser auf der Strecke bleiben.» Die Sieben-Tage-Inzidenz im Corona-Hotspot Sachsen ist nach einer am Dienstag vom Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichten Statistik deutlich gesunken. Demnach betrug die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag 1.082,1, nachdem sie am Montag bei 1.234,4 gelegen hatte. Allerdings gibt es starke Zweifel an den Zahlen, weil offensichtlich nicht alle Daten aus dem Freistaat an das RKI übermittelt werden konnten. Der Grund sei bisher unbekannt, teilte das Sozialministerium in Dresden auf Anfrage mit. Bei der Übertragung habe es keine Fehlermeldung gegeben. Die Daten seien am Dienstagfrüh noch einmal per Mail an das RKI geschickt worden. Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) hatte wiederholt klargestellt, dass wegen Überlastung der Ämter womöglich nicht alle Infektionszahlen pünktlich gemeldet werden können. Das Landratsamt Zwickau räumte am Dienstag auf Anfrage ein, dass es einen «Erfassungsrückstand» im Gesundheitsamt gebe. Auch in der Behörde falle Personal aus, wegen Infektionen und Quarantäneanordnungen. Von Montag auf Dienstag meldeten die Gesundheitsämter für Sachsen 949 Neuinfektionen. Auch diese Angabe gibt einen Hinweis darauf, dass nicht alle Fälle vom RKI erfasst sein können. Am Montag lag die Anzahl der Neuinfektionen noch bei 4.242. Zuletzt war die Zahl mehrmals sogar fünfstellig. Der erste Verdachtsfall der neuen Coronavirus-Variante Omikron in Sachsen hat sich nicht bestätigt. Die Stadt und das Universitätsklinikum Leipzig teilten am Montag mit, dass die Variante bei einem 37-jährigen Mann aus Leipzig nicht nachgewiesen werden konnte. Die Chefin des Gesundheitsamtes hatte vor einer Woche von dem Verdachtsfalls berichtet. Zu dem Zeitpunkt stand allerdings das Ergebnis der Gesamtgenomsequenzierung noch aus. Die Virus-Variante ist inzwischen in zahlreichen Länder aufgetaucht, auch in Deutschland. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die zunächst im südlichen Afrika entdeckte Corona-Variante als «besorgniserregend» eingestuft. Mehrere dutzend mit Fackeln, Pfeifen und Trommeln ausgestattete Protestierende sind am Freitagabend vor das Wohnhaus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) gezogen. In einem im Internet verbreiteten Video ist zu hören, wie sie «Friede, Freiheit, keine Diktatur» rufen. Offenbar handelte es sich um Anhänger der «Querdenken»-Bewegung beziehungsweise der rechten Bürgerbewegung «Freie Sachsen». Laut Polizei übernahm das Staatsschutz-Dezernat der Polizeidirektion Leipzig die Ermittlungen. Der Aufmarsch sorgte bundesweit für breite Kritik. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sagte: «Das sind Methoden, die hat die SA erfunden.» Noch-Innenminister Hort Seehofer sprach von «organisierter Einschüchterung einer staatlichen Repräsentantin». Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius forderte Konsequenzen: «Man darf nicht zurückweichen, weil jeder Meter Raum, den man diesen Menschen lässt, zur Grenzüberschreitung ausgenutzt wird.» Köpping selbst sagte, sachliche Kritik an den Corona-Maßnahmen sei völlig legitim: «Ich bin immer gesprächsbereit. Fackel-Proteste vor meinem Haus aber sind widerwärtig und unanständig.» Sachsens Regierungssprecher Ralph Schreiber teilte mit, als Konsequenz würden jetzt die Schutzmaßnahmen für Amtsträger und ihre Familien weiter erhöht. Die Corona-Inzidenz in Sachsen ist wieder gestiegen. Das Robert Koch-Institut gab die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen am Freitag mit 1.224,7 an. Am Donnerstag lag der Wert noch bei 1.180,1, am Mittwoch bei 1.209,4. Der Freistaat bleibt somit den RKI-Daten zufolge mit Abstand der Corona-Hotspot Deutschlands – gefolgt von Thüringen (1.013,6) und Sachsen-Anhalt (757,2). Fast alle Kreise und Städte in Sachsen lagen mit ihren Inzidenzen laut RKI am Freitag über der 1.000er-Schwelle. Lediglich die Landkreise Nordsachsen (992,2), Zwickau (962,1) und der Vogtlandkreis (961,1) sowie die Stadt Leipzig (696,9) bewegten sich noch darunter. Die höchste bundesweite Inzidenz hat den Angaben zufolge der Landkreis Mittelsachsen (2.062,5). Seit Beginn der Pandemie sind im Freistaat laut RKI 524.645 Covid-19-Fälle und 11.147 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gemeldet worden. Mehrere Hundert Menschen sind am Mittwochabend erneut durch Freiberg gezogen und haben unbehelligt von der Polizei gegen die geltenden Corona-Maßnahmen demonstriert – obwohl in Sachsen Versammlungen derzeit ausschließlich ortsfest zulässig und auf eine Teilnehmerzahl von maximal zehn Personen begrenzt sind. Ein Polizeisprecher sagte der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstagmorgen dennoch, es seien keine Verstöße gegen die Corona-Notfallverordnung festgestellt worden. Trotzdem wird jetzt ermittelt, wie ein Sprecher der Polizeidirektion Chemnitz t-online auf Nachfrage sagte: Es bestehe ein «Anfangsverdacht» wegen des Verstoßes gegen das sächsische Versammlungsrecht. Der Sprecher warb für Verständnis: Die Beamten vor Ort müssten eine Abwägung zwischen der sächsischen Corona-Notfall-Verordnung und dem «durch die Verfassung jedem Deutschen zugesicherten Versammlungsrecht» treffen. Der nicht angemeldete Aufzug in Freiberg sei friedlich verlaufen und die Demonstranten «vornehmlich in auseinandergezogenen Kleinst- und Kleingruppen mit Abständen» durch die Stadt gelaufen. Deshalb sei der Infektionsschutz «nach unserem Dafürhalten im vertretbaren Maß» gegeben gewesen. Fotos und Videos der Demonstration zeigen jedoch ein anderes Bild. Zu sehen ist ein großer, zusammenhängender Demonstrationszug, bei dem auch Parolen skandiert wurden. Ein Reporter vor Ort sprach von rund 300 Teilnehmern. Nur zu Beginn und Ende der Demonstration seien einzelne Polizeibeamte anwesend gewesen. Polizeisprecher Andrzej Rydzik zu t-online: «Uns ist bewusst, dass die Bilder dieser Versammlungen bzw. Aufzüge von Bürgern, die sich im höchsten Maße unsozial, egoistisch verhalten und das Gemeinwohl gefährden, für Unverständnis sorgen.

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