Das Ende der seit Jahren ultralockeren Geldpolitik im Euroraum rückt näher. Die Europäischen Zentralbank steuert allmählich um. Bis die Zinsen wieder steigen, müssen sich Sparer allerdings noch gedulden.
Das Ende der seit Jahren ultralockeren Geldpolitik im Euroraum rückt näher. Die Europäischen Zentralbank steuert allmählich um. Bis die Zinsen wieder steigen, müssen sich Sparer allerdings noch gedulden. Frankfurt/Main. Europas Währungshüter steuern trotz neuer Risiken für die Konjunktur auf ein Ende ihrer ultralockeren Geldpolitik zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) fährt ihre milliardenschweren Anleihenkäufe früher zurück als geplant und stellt deren Ende im Sommer in Aussicht. Wann die Zinsen im Euroraum nach jahrelangem Rekordtief wieder steigen werden, ließ Notenbank in Frankfurt am Donnerstag aber offen. Der EZB-Rat reagierte mit seinen Beschlüssen auf die anhaltend hohe Inflation, die durch den Ukraine-Krieg zusätzlich angeheizt wird. Angesichts der neuen Unsicherheiten für die Konjunktur hatten etliche Volkswirte eigentlich damit gerechnet, dass die EZB abwarten würde. EZB folgt US-Fed und Bank of England «Es wäre nicht die richtige Antwort gewesen, eine unsichere Situation noch unsicherer zu machen», begründete EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Weichenstellungen der Notenbank. «Wir reden nicht über Beschleunigung, wir reden über Normalisierung.» Die EZB folgt damit anderen großen Notenbank wie der US-Fed und der Bank of England, die ihre Geldpolitik bereits wieder gestrafft haben. Dass sich die Inflation hartnäckiger als befürchtet auf hohem Niveau hält, hatte auch unter den Euro-Hütern in den vergangenen Wochen die Sorgen wachsen lassen. In Deutschland kletterte die jährliche Teuerungsrate im Februar mit 5,1 Prozent wieder über die Fünf-Prozent-Marke. Im Euroraum lagen die Verbraucherpreise im Februar um 5,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.