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Russische Armee zieht die Schlinge um Kiew zu

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Moskaus Truppen formieren sich offenbar zum großen Schlag gegen die ukrainische Hauptstadt. Experten warnen vor einer „Zermürbungsschlacht“. Gleichzeitig spitzt sich die Lage in Mariupol immer weiter zu, und Warnungen vor bis zu einer Million Flüchtlingen pro Woche werden laut. Ein Überblick
D ie russische Armee intensiviert offenbar ihre Angriffe in Richtung auf die ukrainische Hauptstadt Kiew. Einem in der Nacht zu Samstag auf Facebook veröffentlichten Bericht des ukrainischen Generalstabs zufolge finden derzeit russische Offensiven an der nördlichen Stadtgrenze bei Sasymja und in südlicher Richtung bei Wyschenky statt. Diese Offensiven seien in einigen Bereichen teils erfolgreich. Nach Einschätzung eines Militärforschers der Londoner Denkfabrik Chatham House ist der russische Großangriff auf Kiew daher nur noch eine Frage von Stunden oder Tagen. Die russischen Truppen, die tagelang in einer mehr als 60 Kilometer langen Kolonne vor der ukrainischen Hauptstadt feststeckten, hätten sich nun neu formiert, sagte Mathieu Boulègue. „Das wird eine sehr lange Zermürbungsschlacht werden“, erklärte er. „Das wird eine grauenhaft verlustreiche Schlacht und eine Belagerung, wie wir sie in der modernen Geschichte selten gesehen haben.“ Neu aufgenommene Satellitenbilder zeigen ebenfalls, dass russische Militäreinheiten näher an Kiew heranrücken und aktiv auf Wohngebiete feuern. Das in den USA ansässige Unternehmen Maxar Technologies meldet, dass etliche Häuser und Gebäude Feuer gefangen hätten. Große Schäden seien in der Stadt Moschun sichtbar, die nordwestlich von Kiew liegt. Die Angaben können nicht unabhängig verifiziert werden. Aus US-Verteidigungskreisen in Washington verlautete hingegen, die russischen Umgruppierungen der Kolonne vor Kiew seien eher zum besseren Schutz der Fahrzeuge erfolgt, ein taktisches Vorrücken dieser Kolonne auf die Hauptstadt sei nicht beobachtet worden. Von Nordosten allerdings seien andere Einheiten auf 20 bis 30 Kilometer an Kiews Zentrum herangerückt. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte teilt mit, dass die russische Armee in einigen Teilen der Ukraine ihre Truppen umgruppiert und verlagert hat. „Sie führten Maßnahmen zur Wiederherstellung der Kampffähigkeit und zur Umgruppierung von Truppen durch“, heißt es in einer Erklärung. In dem Bericht heißt es weiter, strategische Bomber der russischen Luftwaffe setzten Marschflugkörper in den Städten Luzk, Dnipro und Iwano-Frankiwsk ein. Luzk und Iwano-Frankiwsk befinden sich nördlich und südlich der Stadt Lwiw unweit der polnischen Grenze. In der Nacht zum Freitag hatte Russland seine Angriffe auf den Westen der Ukraine ausgeweitet. Die Angaben ließen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen. Um die nordostukrainische Stadt Tschernihiw aus südwestlicher Richtung zu blockieren, versuchten russische Einheiten zudem die jeweils rund 15 Kilometer entfernten Orte Mychajlo-Kozjubinske und Schestowytsja einzunehmen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Freitag gesagt, dass in Tschernihiw eine wichtige Wasserleitung durch Beschuss beschädigt worden sei. In der Folge sei die Großstadt mit knapp 280 000 Einwohnern ohne Wasserversorgung. Den Beschuss einiger Grenzsiedlungen zwischen Belarus und der Ukraine sehe man außerdem als Provokation Russlands: „Bei den Bombardierungen auf belarussischem Territorium wurde niemand verletzt. Die heimtückische Provokation wurde begangen, um die Streitkräfte der Republik Belarus in die Militäroperation gegen die Ukraine an der Seite Russlands zu verwickeln.“ Nach Angaben eines ranghohen US-Verteidigungsvertreter vom Freitag haben russische Streitkräfte bisher mehr als 80 Raketen von Belarus aus auf ukrainisches Gebiet gefeuert. Das sind rund zehn Prozent der über 800 russischen Raketen, die seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine am 24.

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