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Ukraine-Krieg: Hunderte tote Zivilisten bei Kiew entdeckt – Selenskyj warnt vor russischen Atomwaffen

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Russland soll erstmals im Ukraine-Krieg Langstreckenbomber eingesetzt haben. Ukrainische Behörden finden weitere Tote nahe Kiew. Die Lage im Live-Ticker.
Erstellt: 15.04.2022 Aktualisiert: 15.04.2022,22:41 Uhr Von: Tobias Utz, Katja Thorwarth, Max Schäfer, Tanja Banner, Andreas Schmid, Alina Schröder Kommentare Teilen Russland soll erstmals im Ukraine-Krieg Langstreckenbomber eingesetzt haben. Ukrainische Behörden finden weitere Tote nahe Kiew. Die Lage im Live-Ticker. +++22.45 Uhr: Nach ukrainischen Angaben wurden in der nordöstlichen gelegenen Stadt Charkiw mindestens zehn Menschen durch russischen Beschuss getötet. Demnach soll sich unter den Opfern auch ein sieben Monate altes Baby befinden. Laut CNN hat die russische Armee am Freitag (15.04.2022) mehrere Raketenwerfer in Charkiw eingesetzt. +++ 22.00 Uhr: Fünf Einwohner sollen am Freitag (15.04.2022) in der südukrainischen Stadt Mykolajiw durch Streubomben getötet sowie weitere 15 Menschen verwundet worden sein, wie der Gouverneur der Stadt, Vitaliy Kim, laut CNN auf Telegram mitteilte. Einer der Getöteten habe eine nicht explodierte Granate aufgehoben, sagte er. Deshalb warnte er die Bevölkerung: „Ich wiederhole es noch einmal […]. Berühren Sie keine fremden Gegenstände. Das kann tödlich sein.“ Die Aussagen lassen sich bisher nicht unabhängig überprüfen. Der UN-Menschenrechtsbeobachtungsmission in der Ukraine und Nichtregierungsorganisationen lägen nach eigenen Aussagen jedoch glaubwürdige Hinweise vor, dass Russland Streubomben in bewohnten Gebieten in der Ukraine eingesetzt habe. +++ 20.30 Uhr: Wenige Tage nach dem Abzug der russischen Truppen aus dem Kiewer Umland haben ukrainischen Behörden nach eigenen Angaben Hunderte weitere Tote entdeckt. Dies berichten auch die BBC und The Guardian. „Mit Bedauern kann ich sagen, dass wir die Leichen von 900 verstorbenen Zivilisten gefunden und an Gerichtsmediziner übergeben haben“, sagte Andriy Nebytov, der Polizeichef der Region Kiew. Mehr als 350 der Leichen seien demnach in Butscha geborgen worden. Die Beseitigung der Trümmer in den Kiewer Vororten Borodjanka und Makariw sei noch nicht abgeschlossen, und unter den Trümmern werden noch Leichen vermutet, fügte der Polizeichef hinzu. Er betonte, dass es sich bei den Getöteten um Zivilisten handele und sie nichts mit dem militärischen Konflikt zu tun gehabt hätten. Auch zitierte er Daten der Polizei, die besagen, dass 95 Prozent der Opfer an Schussverletzungen starben, wie die AP berichtet. Die Berichte der ukrainischen Behörden können derzeit nicht unabhängig überprüft werden. BBC-Journalisten hätten jedoch weitere Leichen in Zivilkleidung auf den Straßen außerhalb Kiews gesehen. +++ 18.30 Uhr: Wie die Zeitung Kyiv Independent berichtet, sollen die Siedlungen und Straßen im Gebiet Kiew von Minen geräumt sein, das Entminen des restlichen Gebiets könne jedoch bis zu ein Jahr dauern. Rund 1200 Hektar seien bereits geräumt worden, so der Leiter der regionalen Militärverwaltung von Kiew, Oleksandr Pawljuk. +++ 17.10 Uhr: „Alle Länder der Welt“ sollten sich auf die Möglichkeit vorbereiten, dass Wladimir Putin im Ukraine-Krieg taktische Nuklearwaffen einsetzt, warnt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj * im US-Sender CNN. Putin könne entweder zu nuklearen oder chemischen Waffen greifen, weil ihm das Leben der ukrainischen Bevölkerung nicht wichtig sei, so Selenskyj weiter. „Wir sollten keine Angst haben, sondern bereit sein. Aber das ist nicht nur eine Frage für die Ukraine, sondern für die ganze Welt“, zitiert CNN den ukrainischen Präsidenten. +++ 16.15 Uhr: Russland setzt erstmals seit Beginn des Ukraine-Krieges Langstreckenbomber ein. Sie seien bei einem Luftangriff auf Mariupol eingesetzt worden, berichtete Oleksandr Motuzianyk, Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Zudem hätten zwei russische Bomber von russischem Luftraum aus Marschflugkörper auf ukrainisches Gebiet abgefeuert. +++ 15.28 Uhr: Infolge des Ukraine-Krieges mussten inzwischen mehr als fünf Millionen Menschen fliehen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) teilte am Freitag mit, dass 4.796.245 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer ihr Land verlassen haben. Hinzu kommen nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) fast 215.000 Menschen aus anderen Ländern, die in der Ukraine lebten und ebenfalls geflohen sind. Bei 90 Prozent der Geflüchteten handelt es sich um Frauen und Kinder. Männer zwischen 18 und 60 Jahren dürfen das Land derzeit nicht verlassen. Etwa 2,7 Millionen Geflüchtete sind in Polen untergekommen. Innerhalb der Ukraine sind nach IOM-Schätzungen weitere 7,1 Millionen Menschen auf der Flucht. +++ 14.00 Uhr: Die ukrainische Regierung berichtet, dass russische Truppen Busse voller flüchtender Menschen in der Ostukraine beschießen. Dabei soll es bereits sieben Tote gegeben haben.27 weitere Menschen sollen durch den Angriff russischer Soldaten in der Ortschaft Borowa im Kreis Isjum verletzt worden sein, teilte zudem die Staatsanwaltschaft der Region Charkiw mit. Ermittlungen wegen Mordes seien bereits eingeleitet worden, hieß es. Das berichtet unter anderem das Nachrichtenportal Kyiv Independent. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland hat sich bisher nicht dazu geäußert. +++ 13.30 Uhr: Russland hat die USA * vor einer weiteren Bewaffnung der Ukraine gewarnt. Weitere Lieferungen der USA und der Nato * könnten „unvorhersehbare Folgen“ haben, heißt es in einer diplomatischen Nachricht Russlands an die USA, die der Washington Post vorliegt. Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden * eine weitere Lieferung von Waffen im Wert von 800 Millionen US-Dollar genehmigt. +++ 11.45 Uhr: Bei der Belagerung der umkämpften Hafenstadt Mariupol ist russischen Truppen nach eigenen Angaben ein Erfolg gelungen. Das Militär hat demnach die Kontrolle über das Stahlwerk Iljitsch gewonnen. Die Ukraine bestätigte die Behauptung nicht. Die Angaben sind nicht von unabhängiger Seite nachprüfbar. +++ 11.15 Uhr: In Kiew heulen offenbar erneut die Sirenen. Die ARD berichtet, dass es Luftalarm in der ukrainischen Hauptstadt gibt. Erst in der Nacht hatte es den Alarm aufgrund von schweren Explosionen gegeben. +++ 10.00 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben eine Raketenfabrik nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew * angegriffen. Auf die Fabrik Wisar seien in der Nacht zum Freitag (15.04.2022) Raketen des Typs „Kalibr“ abgefeuert worden, berichtete der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Von ukrainischer Seite gab es dazu zunächst keine Bestätigung. In der Nacht waren in Kiew jedoch mehrere heftige Explosionen zu hören. Die Fabrik Wisar soll Raketen für das Flugabwehrsystem S-300 hergestellt haben. Bei einem Raketenangriff auf das Dorf Isjumske seien „bis zu 30 polnische Söldner“ getötet worden, teilte Russland ebenfalls mit.

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