Agrarminister Cem Özdemir: «Putins Krieg verstärkt den Hunger in der Welt». Offene Märkte sollen gegen die Krise helfen. Aber Indien verhängt Ausfuhrstopp.
Der Ort war mit Bedacht gewählt. Für das Treffen der G7-Agrarminister am Freitag und Samstag hatte der Gastgeber, Bundesagrarminister Cem Özdemir, das Schloss Hohenheim ausgewählt. Die idyllische Location im Süden Stuttgarts ist nicht nur ein Heimspiel für den Grünen-Politiker, der in Stuttgart bei der letzten Wahl das Direktmandat für den Bundestag geholt hatte. Das Schloss beherbergt auch jenen Teil der Uni, der sich mit der Agrarforschung beschäftigt. Angesichts des Kriegs in der Ukraine, steigenden Preisen für Getreide und drohenden Hungersnöten in vielen Ländern des globalen Südens wollte Özdemir, der zum Treffen auch seinen ukrainischen Amtskollegen Mykola Solskyj eingeladen hatte, mit den Ressortchefs aus Kanada, Frankreich, Italien, Großbritannien, Japan und den USA nach Lösungen suchen, wie man die globale Versorgung mit Nahrungsmitteln sicherstellen kann. «Putins Krieg verstärkt den Hunger in er Welt», kritisierte der deutsche Minister. Die wird jetzt zusätzlich dadurch gefährdet, dass der zweitgrößte Weizenproduzent der Welt, Indien, ein Ausfuhrverbot verhängt hat.