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Ukraine-Krieg, Tag 123: Russland meldet fast 800 getötete ukrainische Soldaten an einem Tag

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Es ist mittlerweile der 123. Tag des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Alle aktuellen Entwicklungen des Tages gibt es hier im TAG24-Liveticker.
Ukraine — Es ist mittlerweile der 123. Tag des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Während die Hauptstadt Kiew erneut von Explosionen erschüttert wird, wollen die ukrainischen Truppen weiterhin den Kampf nicht aufgeben. Alle aktuellen Entwicklungen des Tages gibt es hier im TAG24-Liveticker. Die Ukraine will alle von Russland eingenommenen Städte wieder zurückerobern. Das versprach Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) in der Nacht zum Sonntag in einer Videoansprache seinen Landsleuten. Zugleich kündigte Russland die Lieferung von Raketensystemen ins Nachbarland Belarus an. Diese können auch mit nuklearen Sprengköpfen bestückt werden. Die Ukraine sei immer noch in der Lage, sich gegen Russland zu verteidigen, sagte Selenskyj. Er wisse aber nicht, wie groß die Verluste und Anstrengungen noch sein werden, bis sich ein Sieg am Horizont abzeichne. Am heutigen Sonntag beginnt der G7-Gipfel demokratischer Wirtschaftsmächte. Im Mittelpunkt des dreitägigen Treffens unter der Leitung von Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) auf Schloss Elmau in den bayerischen Alpen werden der Krieg und seine Folgen stehen. Die Geschehnisse des gestrigen Tages könnt Ihr im TAG24-Ticker vom Samstag nachlesen. Alle aktuellen Entwicklungen am heutigen Sonntag, dem 26. Juni, gibt es hier im Liveticker. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (63) hat sich gegen einen Boykott des G20-Gipfels im Herbst ausgesprochen — auch wenn Russlands Präsident Wladimir Putin (69) am nächsten Treffen teilnehmen sollte.
«Wir müssen sehr genau überlegen, ob wir die gesamte G20 lahmlegen, da plädiere ich nicht dafür», sagte von der Leyen am Sonntagabend dem ZDF-«heute journal». «Meines Erachtens ist G20 zu wichtig, auch für die Entwicklungsländer, die Schwellenländer, als dass wir uns dieses Gremium kaputt machen lassen sollten auch wieder von Putin.» Das Interview fand am Rande des G7-Gipfels auf Schloss Elmau in Bayern statt. Im Schwarzen Meer ist erneut eine Gasförderplattform angegriffen worden. Das teilten Vertreter der von Russland einverleibten Halbinsel Krim am Sonntagabend mit, wie die russische Staatsagentur Tass meldete. Sie machten die Ukraine für den Angriff verantwortlich. Das ließ sich nicht überprüfen. Es habe keine Verletzten gegeben, hieß es. Unklar war, ob ein Feuer ausbrach. Erst am Montag waren drei Bohrinseln im Schwarzen Meer mit Raketen attackiert worden. Die ursprünglich ukrainischen Anlagen waren im März 2014 im Zuge der Annexion der Krim besetzt worden. Nach der Einnahme der Stadt Sjewjerodonezk in der Ostukraine durch russische Truppen gehen die Kämpfe um die Stadt Lyssytschansk weiter. Der Feind versuche verstärkt mit Unterstützung der Artillerie, die strategisch wichtige Stadt aus südlicher Richtung zu blockieren, teilte der ukrainische Generalstab am Sonntagabend mit. Dabei seien auch zivile und militärische Infrastruktur getroffen worden. Das ließ sich nicht unabhängig überprüfen. Russland war vor vier Monaten in die Ukraine einmarschiert und hat seitdem weite Teile des Ostens und Südens des Landes erobert. Im Gebiet Luhansk kontrollieren ukrainische Truppen nur noch die Großstadt Lyssytschansk. Auch dort sind russische Soldaten allerdings schon bis an den Stadtrand vorgedrungen. Das russische Verteidigungsministerium hatte die Einnahme von Sjewjerodonezk am Samstag bekannt gegeben. Die Ukraine räumte den Verlust ebenfalls ein. In der erbitterten Schlacht um den Osten der Ukraine haben russische Truppen nach eigenen Angaben binnen 24 Stunden fast 800 gegnerische Soldaten getötet — darunter 80 freiwillige Kämpfer aus Polen. Die «Söldner» seien durch einen Raketenangriff auf ein Zinkwerk in der Stadt Kostjantyniwka getötet worden, erklärte am Samstag das Verteidigungsministerium in Moskau. Ein Raketenangriff auf Mykolajiw im Süden habe etwa 300 Soldaten getötet, hieß es weiter aus dem Verteidigungsministerium in Moskau. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Prorussische Separatisten haben nach eigener Darstellung 250 weitere Menschen aus den Luftschutzkellern der Chemiefabrik Azot in Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine evakuiert. Die Stadt war zuvor von russischen Truppen eingenommen worden. Unter den Evakuierten seien kleine Kinder, sagte der Vertreter der Luhansker Separatisten in Moskau, Rodion Miroschnik, am Sonntag. Bereits am Samstag seien 200 Zivilisten aus dem Werk geholt worden, schrieb er im Nachrichtenkanal Telegram. Unklar war aber, wohin sie gebracht wurden. Am Samstag war noch eine weitaus höhere Zahl der Evakuierten genannt worden. Das lässt sich nicht überprüfen. Neben Kiew hat auch die zentralukrainische Region Tscherkassy am Sonntag russische Raketenangriffe gemeldet. Infolge des Einschlags zweier Raketen seien nahe der Gebietshauptstadt ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt worden, teilte der Gouverneur des Gebiets Tscherkassy, Ihor Taburez, mit. In sozialen Netzwerken kursierten zudem Videos von einer offenbar beschädigten Eisenbahnbrücke über den Fluss Dnipro. Die ukrainische Eisenbahn kündigte die vorübergehende Einstellung von Regionalbahnen bei Tscherkassy an. In den frühen Morgenstunden war in Kiew unter anderem ein neunstöckiges Gebäude von einer Explosion erschüttert und teils zerstört worden. Ersten Erkenntnissen zufolge wurden dabei im Bezirk Schewtschenko vier Menschen verletzt und ein Mann getötet. Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) hat die Geschlossenheit von G7, Europäischer Union und Nato angesichts des fortdauernden russischen Angriffskrieges auf die Ukraine unterstrichen. G7, EU und Nato hätten von Anfang an eng zusammen gestanden und geschlossen und entschlossen gehandelt, als es um die Unterstützung der Ukraine gegen den brutalen Angriff Russlands ging, sagte der SPD-Politiker am Sonntag beim Treffen der G7-Runde wirtschaftsstarker Demokratien im bayerischen Elmau. «Man kann sicher sagen, dass Putin nicht damit gerechnet hat und ihm das unverändert Kopfschmerzen bereitet», ergänzte der Kanzler. Die aktuellen Raketenangriffe auf Kiew zeigten erneut, wie brutal der Krieg Putins sei, sagte Scholz. «Das zeigt, dass es richtig ist, dass wir zusammenstehen und die Ukrainerinnen und Ukrainer dabei unterstützen, ihr Land, ihre Demokratie, ihre Freiheit auf Selbstbestimmung zu verteidigen.»
Der Demonstrationszug gegen das G7-Treffen im bayerischen Elmau hat im nahe gelegenen Garmisch-Partenkirchen begonnen.

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