Die Versorgungsrouten der russischen Streitkräfte kappen, lautet offenbar die Strategie der Ukraine bei der Rückeroberung besetzter Gebiete im Süden. Nach eigenen Angaben erzielt das Land dabei erste Erfolge: Zerstörte Brücken setzten den Russen zu, das besetzte Cherson sei so gut wie abgeschnitten, heißt es.
Die Ukraine macht nach eigenen Angaben und nach Einschätzung westlicher Geheimdienste Fortschritte bei ihren Bemühungen um die Rückeroberung von Teilen der Südukraine. Die Bombardierung von drei Brücken über den Dnipro erschwere Moskau die Versorgung der besetzten Gebiete, heißt es aus dem britischen Verteidigungsministerium. Auch die Stadt Cherson als politisch bedeutendste Stadt in der Region unter russischer Kontrolle sei vom Rest der besetzten Gebiete nun so gut wie abgeschnitten. Derweil gehen die Kämpfe im Osten der Ukraine unvermindert weiter und nähern sich den Städten Bachmut und Soledar. Der 155. Kriegstag im Überblick.
Ukraine zielt offenbar auf Moskaus Nachschubrouten
Der ukrainische Generalstab teilte bei Facebook mit, im Gebiet Cherson gebe es aktuell Positionskämpfe, und russische Truppen seien zu Gegenangriffen an der Grenze zum Gebiet Dnipropetrowsk übergegangen. Kiew nährt seit Wochen Hoffnungen auf eine baldige Rückeroberung von Teilen der Südukraine.
Bereits am Mittwoch war aus westlichen Sicherheitskreisen verlautet, die Ukraine mache bei ihrer Gegenoffensive im Gebiet Cherson Fortschritte. Angesichts der zerstörten oder beschädigten Brücken, verliere Moskau wichtige Nachschubrouten. Auf russischer Seite gebe es ernsthafte Probleme bei der Versorgung und der Moral der Streitkräfte. «Unserer Ansicht nach ist eine operative Pause unausweichlich», sagte ein hochrangiger westlicher Beamter.
Selenskyj will Ukraine befreien und wiederaufbauen
Die bombardierten Brücken sowie weitere zerstörte Teiles des Landes, versprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach der Rückeroberung wieder aufzubauen.