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Ukraine-Krieg: Massengrab offenbart Gräueltaten der russischen Armee

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Bundeskanzler Olaf Scholz kündigt weitere Unterstützung für die Ukraine an. Wladimir Klitschko fordert derweil weitere Panzer. Der News-Ticker am Donnerstag, 15. September.
Erstellt: 16.09.2022, 02:40 Uhr
Von: Tobias Utz, Johanna Soll, Nadja Austel, Nail Akkoyun, Lucas Maier
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Bundeskanzler Olaf Scholz kündigt weitere Unterstützung für die Ukraine an. Wladimir Klitschko fordert derweil weitere Panzer. Der News-Ticker am Freitag, 16. September.
Update vom Freitag, 16. September, 01.30 Uhr: In der von den ukrainischen Truppen zurückeroberten Stadt Isjum (Region Charkiw) wurden übereinstimmenden Medienberichten zufolge Massengräber gefunden. Das berichtet sowohl der britische TV-Sender Sky als auch das ukrainische Nachrichtenportal Nexta unter Berufung auf behördliche Angaben. Die Informationen erinnern an das vor Monaten bekannt gewordene Massengrab in Butscha nahe Kiew. Es sorgte international für Reaktionen.
Insgesamt wurden in den Massengräbern in Isjum offenbar 440 Leichen gefunden. Sie sollen in den kommenden Tagen forensisch untersucht werden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte in einer TV-Ansprache die Taten: „Wir wollen, dass die Welt weiß, was die russische Besatzung verursacht hat.“ Von behördlicher Seite hieß es, dass man bereits am Freitag erste forensische Ergebnisse erwarte.
+++ 20.40 Uhr: SPD-Chef Lars Klingbeil würdigte die angekündigte Lieferung weiterer schwerer Waffen der Bundeswehr in die Ukraine als „wichtigen Beitrag“. Bei einer Parteiveranstaltung am Donnerstag in Oldenburg äußerte er sich jedoch zurückhaltend, was die Lieferung moderner Kampfpanzer in die Ukraine angeht: „Es gibt eine Entscheidung mit den Alliierten zusammen, dass kein Land gerade Kampfpanzer westlicher Art liefert.“ Jedoch werde der Kriegsverlauf weiter genau beobachtet, um zu schauen, welche nächsten Schritte eingeleitet werden könnten. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte dagegen weitere Unterstützung für die Ukraine an: „Wir helfen mit schwerem militärischem Gerät, mit Munition, mit der Ausbildung ukrainischer Soldatinnen und Soldaten, denn ihr Kampf ist auch unser Kampf“, sagte Scholz am Donnerstagabend in Potsdam. Dort wurde der Medienpreises M100 Media Award an Ex-Schwergewichts-Boxweltmeister Wladimir Klitschko stellvertretend, für das ukrainische Volk verliehen. Deutschland werde diese Unterstützung gemeinsam mit den internationalen Partnern aufrechterhalten — „verlässlich und so lange wie nötig“, sagte Scholz.
Der Kanzler erinnerte dabei an die bisherigen Waffenlieferungen. Diese seien entscheidend für die jüngsten Erfolge der ukrainischen Armee gewesen, so Scholz. Die Waffen seien sehr relevant für die derzeitige Offensive und hätten dazu beigetragen, dass sich das Kriegsgeschehen wendet.
+++ 20.02 Uhr: Ex-Schwergewichts-Boxweltmeister Wladimir Klitschko hat die Bundesregierung unter Kanzler Olaf Scholz (SPD) eindringlich aufgefordert, bei Waffenlieferungen an die Ukraine rasch mehr zu tun. „Nur mit modernen Waffen, mit moderner Technologie, können wir diesen Krieg stoppen und Russland stoppen“, sagte der 46-Jährige am Donnerstag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Deswegen sei es notwendig, dass Leopard-2-Kampfpanzer geliefert würden und auch Schützenpanzer vom Typ Marder. „Der Westen, diese freie Welt, bewegt sich viel zu langsam“, beklagte Klitschko.
Angesichts der Erfolge der ukrainischen Gegenoffensive betonte Klitschko, sein Land werde weiterkämpfen, solange es gehe. „Unser Wille ist aus Stahl“, sagte er. „Nur bitte nicht wegschauen und nicht weghören, wenn wir nach Hilfe und Unterstützung fragen“ — so, wie es der Westen vor acht Jahren etwa nach der Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim durch Russland getan habe. Damals habe man „weggehört und weggeschaut, ohne Konsequenzen für Russland“. Werde Russland nicht gestoppt, mache Moskau weiter. „Polen, Ostdeutschland, wer weiß“, warnte er.
+++ 17.15 Uhr: Der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Syniehubov, hat erklärt, dass russische Soldaten auf der Flucht aus dem Gebiet eine Energieanlage zerstört haben. Das berichtet das Nachrichtenportal Kyiv Independent. Laut Syniehubov haben deshalb nun rund 5000 Menschen keine Gasversorgung. Seine Angaben sind nicht auf unabhängige Weise prüfbar.
+++ 16.30 Uhr: Die russischen Truppen im Süden und Osten der Ukraine haben offenbar weiterhin Schwierigkeiten die Gegenoffensive der ukrainischen Armee zu stoppen. Das berichtet der US-Sender CNN – und verweist auf Probleme, welche die russischen Streitkräfte bereits seit Invasionsbeginn haben: Dabei ist vor allem die schlechte Versorgungslage der Truppen zu nennen, mehrere Nachschubrouten funktionieren demnach nicht. Zudem fehlt es laut Bericht an einer „effektiven Befehls- und Kontrollstruktur“. Die Angaben des Berichts sind nicht unabhängig prüfbar. Allerdings hatte zuvor bereits ein Militärexperte ähnliche Informationen genannt und von drei Faktoren berichtet, die die Offensive der ukrainischen Armee behindern könnten.
+++ 15.15 Uhr: Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat neue Raketenwerfer-Lieferungen an die Ukraine angekündigt. Zwei Modelle vom Typ „Mars“ sowie 50 gepanzerte Fahrzeuge vom Typ „Dingo“ sollen geliefert werden. Zudem beinhaltet das Waffenpaket auch 200 Raketen, wie Lambrecht am Donnerstag in Berlin sagte.
+++ 15.00 Uhr: Die Ukraine kann in Kürze mit weiteren EU-Hilfsgeldern in Milliardenhöhe rechnen. Das EU-Parlament billigte am Donnerstag in Straßburg Kredite über fünf Milliarden Euro. Das Geld soll für den laufenden Betrieb des Staates verwendet werden. Die Darlehen werden durch Garantien der Mitgliedstaaten gestützt, da im EU-Haushalt nach Angaben der EU-Kommission nicht mehr genügend Ressourcen zur Verfügung stehen. Das Geld ist Teil eines im Mai angekündigten Hilfspakets über insgesamt neun Milliarden Euro. Vor der Auszahlung der fünf Milliarden Euro müssen die EU-Staaten noch formell zustimmen. Da es bereits eine politische Einigung der Finanzminister der Staaten gibt, gilt dies jedoch als Formsache. Eine Milliarde Euro aus dem Neun-Milliarden-Paket wurde bereits Anfang August ausgezahlt.
+++ 14.30 Uhr: Das russische Außenministerium hat die Lieferungen neuartiger Kollegen von den USA an die Ukraine als das Überschreiten einer „roten Linie“ bezeichnet. Dabei bezog sich eine Sprecherin des Ministeriums laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters auf Raketen mit großer Reichweite.

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