Midterm Elections in den USA und Klimastreit: In der Diskussion um neue Protestformen von Klimaaktivisten kochen die Emotionen in der „Markus Lanz“-Runde hoch.
Erstellt: 11.11.2022, 04:51 Uhr
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Midterms in den USA und Klimastreit: In der Diskussion um neue Protestformen von Klimaaktivisten kochen die Emotionen in der „Markus Lanz“-Runde hoch.
Hamburg – Die „Markus Lanz“-Runde blickt am Mittwochabend zu Beginn der Sendung auf die Midterms in den USA. Zum Zeitpunkt der Aufzeichnung stehen die Mehrheiten noch immer nicht fest, weshalb der aus Washington zugeschaltete Elmar Theveßen Lanz nur im Konjunktiv antworten kann. Sollten die Republikaner die Mehrheit stellen, sei damit zu rechnen, dass US-Präsident Joe Biden noch vor Weihnachten ein großes Hilfspaket für die Ukraine auf den Weg bringt, bevor er im neuen Jahr die Unterstützung aus dem Kapitol möglicherweise verliert.
Zwar hätten die „Trumpisten“ nicht das Ergebnis eingefahren, das sie sich gewünscht hätten, erklärt Theveßen, dennoch vertiefe sich die Spaltung der USA immer weiter. Insbesondere knappe Ergebnisse für die Demokraten würden bei Republikanern emotional aufgenommen, wodurch die Gefahr für gewaltsame Ausschreitungen gegeben sei. Dass Präsident Biden sich in zwei Jahren noch einmal zur Wahl stellt, glaubt Theveßen nicht, der Druck innerhalb der Demokraten, einen Generationenwechsel umzusetzen, sei zu groß.
Deutschlands ehemaliger Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) glaubt dagegen, dass Biden wieder antreten könnte, wenn auch Trump noch einmal kandidiert. „Man muss ja einmal der Wahrheit ins Auge blicken“, meint Trittin. „Das, wofür Trump und DeSantis stehen, ist, trotz der Unterstützung der Latinos in Florida, die Vorherrschaft des weißen Mannes. Das ist ein zutiefst rassistisches Programm“. Dagegen stehe ein vielfältiges Amerika, das sich nun bei der Wahl gewehrt habe.
Die RND-Journalistin Eva Quadbeck befürchtet, dass die USA nach einer möglichen Wiederwahl Trumps 2024 die Ukraine im Ringen mit Russland im Stich lassen könnten. Trittin widerspricht: Die Frage der nationalen Sicherheitsstrategie sei bei den Republikanern noch nicht abschließend beantwortet. Gastgeber Lanz wirft ein, dass auch die Demokraten über das Ausmaß der Ukraine-Unterstützung debattierten. Daher sagt Trittin: „Wir müssen uns auf eine Situation einstellen, wo wir als Europäer mehr Verantwortung übernehmen müssen.“
„Mehr Verantwortung übernehmen“ gelte auch für andere Bereiche, etwa den Klimaschutz, meint Trittin. Sollte es zu einer Wahl Trumps kommen, würden die USA ihre Zusagen zu Klimaschutzabkommen nicht mehr erfüllen. Talkmaster Lanz hakt ein und fragt Trittin, ob er es für möglich halte, dass die USA in zwei Teile zerfallen und es zu einem Bürgerkrieg kommt. Trittins Antwort beruhigt nicht direkt: Der Grüne antwortet, er sei „unentschieden“ und „zurückhaltend“. Einerseits habe er nicht für möglich gehalten, dass es „in der Wiege der Demokratie“ zu einem Putschversuch wie am 6. Januar 2021 kommen könne, andererseits wisse er aber um die demokratische Stärke des Landes.
Lanz schlägt einen provokanten Bogen zur „Letzte Generation“-Aktivistin Carla Rochel. Er stellt seine Gästin in eine Reihe mit den Angreifern auf das Kapitol – schließlich nähmen beide Gruppen für sich in Anspruch, im Dienst einer großen Sache zu kämpfen.
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