Die Vorwürfe gegen Katar in der EU-Korruptionsaffäre weist Doha zurück – und scheint nun Gaslieferungen als Druckmittel einzusetzen.
Erstellt: 18.12.2022, 16:49 Uhr
Von: Nadja Austel
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Die Vorwürfe gegen Katar in der EU-Korruptionsaffäre weist Doha zurück – und scheint nun Gaslieferungen als Druckmittel einzusetzen.
Doha/Brüssel – In der EU-Korruptionsaffäre wird laut der belgischen Staatsanwaltschaft wegen „bandenmäßiger Korruption und Geldwäsche“ ermittelt. Mehreren EU-Parlamentarier:innen wird vorgeworfen, sich gegen Bezahlung für die Interessen von WM-Gastgeber Katar eingesetzt zu haben. Doha weist jegliche Schuld von sich und macht deutlich: In der Energiekrise ist Europa von Katars Gaslieferungen abhängig.
Nachdem das EU-Parlament sich im Zuge der Ermittlungen wegen Korruptionsverdacht dafür aussprach, alle gesetzgeberischen Tätigkeiten zu Katar auszusetzen, meldet sich das arabische Land vom Persischen Golf zu Wort. „Diskriminierend“ sei der Ausschluss vom Europäischen Parlament und könne die Beziehungen und Gaslieferungen „negativ“ beeinflussen, hieß es in einer in Doha veröffentlichten Erklärung eines nicht näher genannter katarischen Diplomaten am Sonntag (18. Dezember).
„Wir weisen die Anschuldigungen, die unsere Regierung mit Fehlverhalten in Verbindung bringen, entschieden zurück“, schrieb der Diplomat nach Angaben der Agence France-Presse (afp) darin weiter.