Seit Monaten hatte die Ukraine Berlin um Panzer-Lieferung gebeten
Nach monatelangem Zögern liefern Deutschland und die USA der Ukraine nun erstmals Schützenpanzer für den Kampf gegen die russischen Angreifer. Die deutsche Regierung stellt der Ukraine zudem eine Patriot-Flugabwehrsystem zur Verfügung. Das vereinbarten der deutsche Kanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden am Donnerstag in einem Telefonat, wie es anschließend in einer gemeinsamen Erklärung hieß.
Deutschland will den ukrainischen Streitkräften Dutzende Exemplare des Schützenpanzers Marder liefern, der vor mehr als 50 Jahren für die deutsche Bundeswehr entwickelt wurde. Die USA schicken Panzer vom Typ Bradley. Es handelt sich um die ersten Schützenpanzer westlicher Bauart, die die Ukraine erhält. Bisher wurden von osteuropäischen Staaten nur sowjetische Modelle in das Kriegsgebiet geliefert. Allerdings erhielt die Ukraine Flugabwehr-, Transport- oder Bergepanzer westlicher Hersteller.
Scholz und Biden bekräftigten in dem Telefonat «ihre unverbrüchliche Solidarität mit der Ukraine und der ukrainischen Bevölkerung im Angesicht der entfesselten Aggression der Russischen Föderation». Sie würdigten auch die militärische Unterstützung durch andere Verbündete.
Die Ukraine hatte die westlichen Alliierten und insbesondere Deutschland monatelang um Kampf- und Schützenpanzer gebeten. Scholz hatte immer wieder betont, dass Deutschland in dieser Frage nicht im Alleingang handeln werde und darauf verwiesen, dass bisher kein anderes NATO-Land solche Panzer in die Ukraine geschickt habe.
Der Kurswechsel deutete sich bereits am Mittwoch an, als der französische Präsident Emmanuel Macron dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj schwer bewaffnete Spähpanzer zusagte. Gleichzeitig stellte Biden die Schützenpanzer in Aussicht.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte Scholz für die angekündigte Lieferung des Patriot-Flugabwehrsystems.