Der ukrainische Innenminister und sein Stellvertreter sind bei einem Hubschrauberabsturz in der Nähe von Kiew ums Leben gekommen. Selenskyj beauftragte nun den Geheimdienst damit zu ermitteln. Bundeskanzler Scholz ist zu einer Lieferung von Leopard-Panzern bereit — unter einer Bedingung. Alle News zum Ukraine-Krieg finden Sie im Newsticker.
Selenskyj beauftragt Geheimdienst mit Ermittlungen zum Hubschrauber-Absturz
Donnerstag, 19. Januar 2023, 06.44 Uhr: Nach dem Tod des ukrainischen Innenministers Denys Monastyrskyj und 13 weiterer Menschen bei einem Hubschrauber-Absturz sind die Hintergründe weiter unklar. Er habe den Geheimdienst mit der Aufklärung beauftragt, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Mittwochabend in einer Videoansprache. Er versprach Aufklärung. Monastyrskyj und der ebenfalls getötete Vize-Innenminister Jehwhenij Jenin seien keine Politiker, die „leicht ersetzt werden können“. „Es ist wirklich ein großer Verlust für den Staat.“
Unter den Toten bei dem Absturz, der sich am Mittwochvormittag in einem Wohngebiet bei einem Kindergarten nahe der Hauptstadt Kiew ereignete, ist jüngsten Angaben zufolge auch ein Kind. Zuvor war von bis zu 18 Toten, darunter auch vier Kinder, die Rede gewesen. Die ukrainische Seite korrigierte ihre Angaben dann ohne nähere Erläuterungen nach unten.
Der eingesetzte Hubschrauber-Typ Airbus H225 gilt als nicht besonders zuverlässig. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs, gegen den sich die Ukraine bereits seit fast elf Monaten verteidigt, wurden aber auch ein Abschuss oder Sabotage nicht ausgeschlossen.
Aus dem ukrainischen Präsidentenbüro hieß es, die Führungsriege des Innenministeriums sei auf dem Weg zu einem der Frontabschnitte gewesen. Die Aufgaben des Innenministers wurden vorübergehend Polizeichef Ihor Klymenko übertragen.
Scholz ist bereit für Kampfpanzer-Lieferung, jedoch nur unter einer Bedingung
20.27 Uhr: Beim Weltwirtschaftsforum in Davos äußerte sich Bundeskanzler Olaf Scholz nicht zu den Forderungen nach deutschen Kampfpanzer-Lieferungen. Nun soll der SPD-Politiker wohl doch bereit sein, diese Panzer an die Ukraine zu schicken. Das jedoch nur unter einer Bedingung, so ein Bericht der „Süddeutschen Zeitung“.
Dem Blatt liegen Informationen vor, wonach Scholz heute mit Joe Biden telefoniert habe. Er habe dem US-Präsidenten gesagt, dass er den Forderungen nach Kampfpanzer-Lieferungen nur nachkommen könne, wenn die USA ihrerseits Kampfpanzer des Typs „Abrams“ liefern würden.
Scholz hat stets betont, es werde bei der militärischen Unterstützung der Ukraine keine deutschen Alleingänge geben. Biden legte sich in dem Gespräch offenbar noch nicht fest. Die USA verlangen demnach, dass das Kanzleramt nicht nur anderen Staaten die Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern erlaubt, sondern auch selbst welche liefert. An diesem Freitag findet in Ramstein ein Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf Einladung der USA statt.
Das Kanzleramt wollte sich am Abend zu den Berichten nicht äußern. Scholz betont in der Debatte über Waffenlieferungen seit Kriegsbeginn vor fast einem Jahr aber stets, Deutschland werde keine Alleingänge unternehmen, sondern sich bei wichtigen Schritten immer mit den Partnern eng abstimmen — insbesondere mit den USA und Frankreich.Prigoschin: Auf Verräter aus dem Kreml wartet „Wagners Vorschlaghammer“
17.43 Uhr: Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Mitarbeitern aus dem Umfeld von Kremlchef Wladimir Putin in der Präsidialverwaltung Verrat vorgeworfen.
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