Ab dem 1. Mai können Fahrgäste mit dem 49-Euro-Abo bundesweit im Nah- und Regionalverkehr fahren.
Berlin — Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bewarb das Deutschlandticket kürzlich noch mal mit etwas Pathos: Es sei die große Reform des öffentlichen Personennahverkehrs, der Einstieg in dessen Digitalisierung. Der 1. Mai 2023 werde der Tag des ÖPNV, sagte Evelyn Palla, bei der Deutschen Bahn für den Regionalverkehr zuständig. Die Erwartungen an das Deutschlandticket sind groß — und die Branche betont seit Wochen ihre Vorfreude.
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Ab Montag ist es dann also so weit: Deutschland lässt den Tarifdschungel im öffentlichen Personennahverkehr zumindest ein Stück weit hinter sich und führt ein 49 Euro teures, bundesweit gültiges Ticket ein. Ein bisschen Chaos mit Blick auf zum Beispiel Mitnahmeregeln ließ sich dabei nicht vermeiden, aber dazu später mehr. Im Kern ist das Ticket simpel gestaltet, leicht zu bekommen und durch lange ausgehandelte politische Beschlüsse zumindest vorerst auch gut abgesichert.
Was Verbraucher wenige Tage vor dem Start des Deutschlandticket wissen müssen:
Das Ticket wird von den allermeisten regionalen Verkehrsunternehmen ebenso vertrieben wie von der Deutsche Bahn. Außerdem bieten verschiedene Unternehmen Apps an, über die das Abo abgeschlossen werden kann, etwa die Verkehrsdienstleister Hansecom und Mobility Inside. Bei Kontrollen kann das Abo dann per Chipkarte oder per Handyticket vorgezeigt werden. Mit einer Übergangsfrist bis Jahresende werden auch noch Papiertickets mit QR-Code ausgegeben.
Wo der Fahrschein gekauft wird, ist aus Kundensicht egal. Vor allem die kleineren, privaten Verkehrsunternehmen warben aber zuletzt offensiv für den Kauf bei ihnen. Sie sorgen sich vor Liquiditätsengpässen, wenn ihnen Ticketeinnahmen zunächst verloren gehen und sie auf die Ausgleichszahlungen warten müssen.
Wer kein Smartphone besitzt, kann das Abo prinzipiell auch persönlich an den stationären Verkaufsstellen der jeweiligen Verkehrsunternehmen abschließen. Dadurch könnten sich aber die Wartezeiten deutlich verlängern. An Fahrkartenautomaten wird der Kauf in der Regel nicht klappen, weil dort meist keine Abos angeboten werden. Wer zwar kein Smartphone, aber einen internetfähigen Computer hat, kann das Ticket über diesen Weg online erwerben.
Das Deutschlandticket gilt — wie schon das 9-Euro-Ticket im Sommer 2022 — in allen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs.