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Zu Tausenden kehren inzwischen ehemalige Häftlinge, die sich für den Krieg in der Ukraine verpflichtet haben, in den russischen Alltag zurück. «Sie sind zu echten Patrioten ihres Landes geworden», rühmt sich der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, der die verurteilten Straftäter im vergangenen Jahr in Gefängnissen des Riesenreichs anwarb.
Sechs Monate sollten sie dienen – und im Gegenzug ihre Freiheit erlangen. «Mehr als 5000 haben ihre Verträge erfüllt», sagt Prigoschin. Die Zahl derer, die den Krieg nicht überlebten, nennt er nicht. Aber er sieht sie alle als Helden: die Toten und die Überlebenden.
Der Kreml in Moskau spricht nicht über die für solche Einsätze von Gefangenen im Kriegsgebiet nötigen Begnadigungen durch Präsident Wladimir Putin. Staatsgeheimnis! Die Dekrete des Kremlchefs dazu werden aber teils von den Familien der Betroffenen veröffentlicht.
Der Putin-Vertraute Prigoschin geht dagegen offensiv mit dem in Russland nicht unumstrittenen Thema um. Legalisiert ist zwar weder Prigoschins Söldner-Armee noch die Möglichkeit für den Wagner-Chef, in Russlands Gefängnissen ein- und auszugehen. Aber der Warlord, der sich im Moment vor allem auf die Einnahme der strategisch wichtigen Stadt Bachmut im Gebiet Donezk in der Ukraine konzentriert, hat immer wieder Zugeständnisse durchgedrückt für seine Privatarmee.
Die Kämpfer sind nun in vielerlei Hinsicht den regulären russischen Streitkräften gleichgestellt. Der 61-jährige Prigoschin setzte auch Heldenbegräbnisse für im Krieg getötete frühere Schwerverbrecher durch, wenn Kommunen sich weigerten, ihnen solch eine letzte Ehre zu gönnen. Bisweilen ist der Widerstand in den Gemeinden groß, weil insbesondere Tötungsdelikte mancher Täter nicht vergessen sind.