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Der Bestand des in der Vergangenheit für die deutsche Ostseefischerei wichtigen Herings hat einem Experten zufolge die Talsohle durchschritten.
Das zeigten Daten für das zurückliegende Jahr, auf deren Basis derzeit Empfehlungen für die EU-Kommission erarbeitet würden, sagte der Leiter des Thünen-Instituts für Ostseefischerei in Rostock, Christopher Zimmermann, der Deutschen Presse-Agentur. Für eine Aufhebung des mit Ausnahmen geltenden Fangverbots für Hering der westlichen Ostsee sei es aber noch zu früh.
Von einer Erholung des Bestands könne man noch nicht sprechen, sagte das Mitglied des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES), das die EU-Kommission berät. Aber wenn sich die Entwicklung fortsetze, könnten auch wieder Fangmengen über die derzeit geltenden Ausnahmen hinaus freigegeben werden.
Eine Prognose, wann es so weit sein werde, sei schwierig, möglicherweise in fünf bis sieben Jahren. Seit 2022 darf Hering in der westlichen Ostsee nicht mehr gezielt gefischt werden — auch in diesem Jahr. Ausnahmen gelten für Boote unter zwölf Metern Länge, die mit Stellnetzen fischen.
Aufwärtstrend beim Bestand
Nun liegen laut Zimmermann erstmals Bestandsdaten für die Zeit nach Inkrafttreten des weitreichenden Fangverbots vor.