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Lauterbach will bei Krankenhausreform „keine faulen Kompromisse“ mit Ländern eingehen

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Seit Jahresanfang streitet Karl Lauterbach mit den Ländern über seine Pläne für eine Krankenhausreform. Im Interview erklärt er, warum er sie für den einzig richtigen Weg hält.
Lauterbach will bei Krankenhausreform „keine faulen Kompromisse“ mit Ländern eingehen
Seit Jahresanfang streitet Karl Lauterbach (SPD) mit den Ländern über seine Pläne für eine Krankenhausreform. Im Merkur-Interview erklärt der Bundesgesundheitsminister, warum er sie für den einzig richtigen Weg hält.
München – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zeigt sich vor dem Bund-Länder-Treffen am Donnerstag skeptisch, ob die anvisierte Einigung auf Eckpunkte für eine Krankenhausreform gelingen kann. „Sicher ist das nicht“, sagt Lauterbach im Interview mit dem Münchner Merkur. „Wir machen jedenfalls keine faulen Kompromisse zulasten der Qualität.“
Herr Lauterbach, sind Sie der Totengräber der kleinen Kliniken auf dem Land?
Nein, im Gegenteil. Die kleinen Kliniken auf dem Land hätten ohne unsere Krankenhausreform weit schwerere Zeiten vor sich als mit ihr. Die geplanten Vorhaltepauschalen erhalten Häuser am Leben, die mit ihrer momentanen Patientenbelegung nur bestehen können, weil Kommunen jedes Jahr große Summen zuschießen. Diese Kliniken sterben ohne Reform systematisch.
Aber auch mit der Reform werden einige Klinken ganze Abteilungen verlieren. Manche sagen, was übrigbleibt, hat teils mit einem Krankenhaus nicht mehr viel zu tun.
Das ist falsch. In diesen Kliniken wird operiert, es gibt Fachärzte, angeboten wird stationäre wie ambulante Versorgung. Es wird Weiterbildungen für junge Ärzte geben. Also eigentlich alles, was man auf dem Land vor Ort benötigt – abgesehen von der Behandlung großer Notfälle und Eingriffe, für die diese Kliniken qualitativ nicht geeignet sind.
Was ist mit Geburtshilfen?
Wenn eine Kommune sagt: Wir möchten hier auch eine Geburtshilfe haben, dann kann sie dafür Geld in die Hand nehmen und investieren. Dem steht die Reform nicht entgegen. Und wenn die Qualität stimmt, wird die erbrachte Leistung natürlich bezahlt. Wir haben aber lange den Fehler gemacht, dass wir Krankenhäuser für Behandlungen bezahlt haben, obwohl wir wussten, dass die Qualität dort nicht so gut ist.
Das klingt ja fast so, als wären viele der heutigen Krankenhäuser regelrecht gefährlich. Ist die Qualität wirklich so miserabel?
Nein, das sagt auch niemand.

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