Der russische Dissident Alexej Nawalny verbüßt in der Strafkolonie Melechowo derzeit eine Haftstrafe. Nun wurde eine weitere gegen ihn verhängt. Und es wird nicht die letzte sein, sagt Russlandexperte Alexey Yusupov.
Der russische Dissident Alexej Nawalny verbüßt in der Strafkolonie Melechowo derzeit eine Haftstrafe. Nun wurde eine weitere gegen ihn verhängt. Und es wird nicht die letzte sein, sagt Russlandexperte Alexey Yusupov.
Heute, 19:39 Uhr
Wegen Extremismusvorwürfen hat ein russisches Gericht am Freitagnachmittag den bereits inhaftierten Kremlkritiker Alexej Nawalny zu einer neuen Haftstrafe von insgesamt 19 Jahren verurteilt. Der Prozess wurde international als politische Inszenierung kritisiert. Die Urteilsverkündung gegen den 47-Jährigen erfolgte in dem Straflager Melechowo 250 Kilometer östlich von Moskau, in dem Nawalny derzeit inhaftiert ist.
Der schärfste Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin nahm das Urteil sichtlich gelassen auf. Nawalny sei wie ein „König“ lächelnd ohne Fesseln allein in den Saal gekommen, kommentierten seine Mitarbeiter, die sich im Exil in der EU aufhalten, bei einer Livesendung auf Youtube. Sein Bruder Oleg Nawalny, der selbst bereits inhaftiert war, sagte, dass Alexej in guter „moralischer und physischer Verfassung“ sei.
Die Staatsanwaltschaft hatte 20 Jahre Straflager gefordert und Nawalny unter anderem bezichtigt, eine extremistische Organisation gegründet und finanziert zu haben. Er selbst weist die Vorwürfe zurück.
Alexey Yusupov, Leiter des Russlandprogramms der Friedrich-Ebert-Stiftung
Nawalnys Team im Exil erklärte, dass die Strafe in einem Lager unter besonderen Haftbedingungen abgesessen werden solle, die noch strenger seien als die in der bisherigen Kolonie.
Домой
Deutschland
Deutschland — in German Putins innenpolitischer Feind Nummer eins: Russisches Gericht verhängt 19 Jahre Straflager in...