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Hansi Flick verschwand erstmal in die Kabine, seine erneut von WM-Schreck Japan vorgeführten Spieler standen ratlos unter den Pfiffen der Fans auf dem Rasen. Nach einem 1:4 (1:2)-Desaster statt einem Neustart mit Vorfreude auf die EM im kommenden Jahr wird es für den 58 Jahre alten Bundestrainer richtig eng.
«Irgendwann ist es nicht die Trainerfrage, sondern die Mannschaft, die sich hinterfragen muss», sagte allerdings Kapitän Ilkay Gündogan. «Es ist heut ein ganz bitterer Tag», ergänzte er bei RTL: «Man muss so ehrlich sein und sagen, dass die Japaner klar besser waren heute. Sie waren eigentlich in allen Belangen uns überlegen.»
Flicks abermals veränderte Mannschaft präsentierte sich den schwer enttäuschten Fans in Wolfsburg über weite Strecken instabil, verunsichert und erschreckend hilflos. Am Dienstag gegen Frankreich brauchen der 58 Jahre alte Bundestrainer und seine Spielern dringend den Befreiungsschlag — auch wenn der in dieser Verfassung gegen den Vizeweltmeister fast gar nicht mehr vorstellbar ist.
Mit drei Niederlagen nacheinander und nur einem Sieg aus den vergangenen sechs Spielen ist die Bilanz verheerend für den EM-Ausrichter. Die Zuschauer quittierten den Auftritt neun Monate vor dem Heim-Turnier immer wieder mit lauten Pfiffen. «Ob man ihn jetzt noch halten kann, das bezweifle ich», sagte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus als RTL-Experte über Flick. «Wir sind eine Fußball-Nation, aber wir zeigen es nicht.»
Fehler in der neuformierten Abwehr
Den Gegentoren durch Junya Ito (11. Minute) und Ayase Ueda (22.) in der ersten Halbzeit gingen klare Fehler der neu formierten Abwehr vor 24 980 Zuschauern voraus, ebenso beim dritten Japan-Treffer durch WM-Torschütze Takuma Asano (90.) und dem Schlusspunkt durch Ao Tanaka (90.+2).
Das Experiment mit Joshua Kimmich als in den Spielaufbau einrückender Rechtsverteidiger und Nico Schlotterbeck auf der linken Seite war gescheitert, ehe es richtig angefangen hatte.