Seit Wochen greifen die jemenitischen Huthi Handelsschiffe im Roten Meer an. Nach Warnungen an die Rebellen führen die USA und Verbündete nun Militärschläge gegen deren Stellungen durch.
Washington/Sanaa. Seit Wochen greifen die jemenitischen Huthi Handelsschiffe im Roten Meer an. Nach Warnungen an die Rebellen führen die USA und Verbündete nun Militärschläge gegen deren Stellungen durch.
Als Reaktion auf Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer haben die USA und Großbritannien in der Nacht zum Freitag mit Unterstützung von Verbündeten deren Stellungen attackiert. Die wichtigsten Fragen im Überblick:
Die jemenitischen Huthi-Rebellen haben in den vergangenen Monaten das Rote Meer in einen Nebenschauplatz des Kriegs zwischen der islamistischen Hamas und Israel verwandelt. Die Huthi wollen im Gaza-Krieg Israel zum Ende der Angriffe bewegen und haben jedes Schiff, das israelische Häfen ansteuert oder von dort kommt ohne Hilfsgüter für die Palästinenser in Gaza, zum möglichen Ziel erklärt. Nach US-Angaben haben die Huthi seit Mitte November mehr als zwei Dutzend Angriffe auf Handelsschiffe durchgeführt.
Wegen der Auswirkungen auf die Schifffahrt und den Welthandel stellten die USA im Dezember die maritime Operation „Prosperity Guardian“ zusammen, die Handelsschiffe schützt, bereits Drohnen oder Raketen abfing und auch angreifende Huthi-Boote versenkte.
Anfang des Monats forderten die USA und ihre Verbündeten das sofortige Ende der Angriffe und warnten davor, „bösartige Akteure“ zur Rechenschaft zu ziehen, sollten diese weiterhin Leben, die Weltwirtschaft und den freien Fluss des Handels auf den kritischen Wasserstraßen der Region bedrohen.
Der UN-Sicherheitsrat verurteilte am Mittwoch (Ortszeit) die Angriffe und forderte deren Ende. Insofern kamen die US-geführten Angriffe auf Ziele der Huthi im Jemen nicht aus ganz heiterem Himmel.
Die Huthi-Rebellen sind eine militante Bewegung im Jemen, der im Süden der Arabischen Halbinsel liegt. Sie haben in vergangenen Jahrzehnten mehrfach Aufstände gegen die Führung in der Hauptstadt Sanaa angezettelt. 2014 übernahmen sie dort die Kontrolle und beherrschen heute weite Teile des Landes vor allem im Norden. Einer Analyse von 2019 zufolge kommen sie auf etwa 180.000 bis 200.000 bewaffnete Kämpfer. Sie verfügen über ein umfassendes Waffenarsenal und werden vor allem vom Iran und der Hisbollah im Libanon unterstützt. Die schiitischen Huthi — im Iran leben ebenfalls mehrheitlich Schiiten — kämpfen im Bürgerkrieg im Jemen gegen ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis.