Oleksii Goncharenko sitzt für die Opposition im ukrainischen Parlament. Als der russische Angriff begann, griff er sofort zur Waffe.
Stand: 23.02.2024, 22:37 Uhr
Von: Klaus Rimpel
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Oleksii Goncharenko sitzt für die Opposition im ukrainischen Parlament. Als der russische Angriff begann, griff er sofort zur Waffe.
München – Am morgigen Samstag jährt sich der Überfall Russlands auf die Ukraine zum zweiten Mal. Der Krieg tobt noch immer mit unveränderter Härte, eine Lösung ist nicht in Sicht. Oleksii Goncharenko (44) hat unmittelbar nach dem Angriff zur Waffe gegriffen und für die Ukraine gekämpft.
Goncharenko ist Oppositions-Abgeordneter im ukrainischen Parlament und im Europarat Präsident der Parlamentarischen Versammlung für Migration, Flüchtlinge und Binnenvertriebene. Der in Odessa lebende Politiker war am vergangenen Wochenende Gast bei der Münchner Sicherheitskonferenz. Wir telefonierten mit ihm nach seiner Rückkehr in die Ukraine. Ein Gespräch über die schwierige Lage in der Ukraine und die Rolle Deutschlands.
Wie haben Sie den 24. Februar 2022 erlebt?
Ich werde diesen Tag mein ganzes Leben lang nicht vergessen. Es war Parlamentswoche und am Tag davor hielt ich eine Rede im Parlament in Kiew, wo ich an die Adresse Putins sagte: Wenn ihr die Ukraine angreift, werden wir euch nicht mit Blumen, sondern mit Gewehren empfangen. Es war uns also klar, dass das passieren könnte – aber ich persönlich hatte geglaubt, dass es einen großen Angriff im Osten gibt. Dass die russische Armee Kiew und das ganze Land attackieren würde, damit hatte ich nicht gerechnet.
Wie erfuhren Sie von dem russischen Überfall?
Meine Frau, die mit unseren Kindern in Odessa war, weckte mich mit einem Anruf um fünf Uhr morgens. Sie sagte mir, dass es Explosionen in Odessa gebe. Und dann hörte ich schon Explosionen auch in Kiew – und es war mir klar, dass eine große Invasion im Gang war. Um sieben Uhr versammelten sich alle Abgeordneten im Parlament und wir stimmten für die Verhängung des Kriegsrechts und die Generalmobilmachung.
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