Bei der Serie von israelischen Luftangriffen im Raum Rafah im südlichen Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mehr als 100 Menschen getötet worden.
Wie die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA am frühen Montagmorgen unter Berufung auf medizinisches Personal in Rafah meldete, seien unter den Todesopfern auch Kinder und Frauen. Bei den intensiven Angriffen in verschiedenen Teilen der Stadt seien zudem Hunderte weitere Menschen verletzt worden.
Das israelische Militär hatte kurz zuvor bekannt gegeben, dass «eine Serie von Angriffen auf Terrorziele in der Gegend von Shaboura im südlichen Gazastreifen» durchgeführt worden sei. Shaboura liegt bei der Stadt Rafah, wo Hunderttausende palästinensische Binnenflüchtlinge Schutz gesucht haben. Die Angriffsserie sei beendet worden, hieß es in der kurzen Mitteilung des israelischen Militärs auf Telegram. Einzelheiten wurden dazu nicht genannt. Wie Israels Militär unterdessen weiter mitteilte, seien bei den nächtlichen Einsätzen am frühen Montag zwei Geiseln aus den Händen der militanten Palästinenserorganisation Hamas bei einem Spezialeinsatz gerettet worden.
Israel plant eine Militäroffensive auf Rafah auch am Boden. Das sorgt international für deutliche Kritik. Nach Angaben von Augenzeugen hat das israelische Militär bereits mehrfach Ziele in der Stadt aus der Luft angegriffen. Israelische Bodentruppen waren dort bisher aber nicht im Einsatz. Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu hatte der Armee des Landes am Freitag den Befehl erteilt, eine Offensive auf Rafah vorzubereiten.