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„Charkiw unbewohnbar machen“: Wie lange hält Putins Raketen-Arsenal?

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Charkiw ächzt unter Russlands Raketenhagel. Luftalarm liegt über der gesamten Ukraine. Und die Experten streiten, wie lange Putin noch schießen kann.
Stand: 12.05.2024, 22:32 Uhr
Von: Karsten-Dirk Hinzmann
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Charkiw ächzt unter Russlands Raketenhagel. Luftalarm liegt über der gesamten Ukraine. Und die Experten streiten, wie lange Putin noch schießen kann.
Charkiw – „Das Zerschlagen der russischen Offensivpläne ist jetzt die Aufgabe Nummer eins“, sagt Wolodymyr Selenskyj. Mit dieser hartleibigen Aussage zitiert ihn aktuell das ZDF. Der Präsident der Ukraine reagiert damit auf die jüngsten Angriffe auf Charkiw sowie auf andere Städte – in den vergangenen Tagen war in allen ukrainischen Verwaltungsbezirken Luftalarm gegeben worden, wie die Ukrainska Prawda berichtet. Dass der Ukraine-Krieg auch nach deutlich mehr als zwei Jahren auf Messers Schneide steht, ist ein Erfolg für die Verteidiger.
„Das vorrangige Ziel scheint zu sein, dass man den Widerstandswillen der Ukraine brechen will. Die humanitäre Lage soll derart verschlechtert werden, dass aus der ukrainischen Bevölkerung Druck auf die Regierung in Kiew ausgeübt wird. Eine weitere Folge könnte sein, dass mit steigenden Flüchtlingszahlen ebenfalls Druck auf die westlichen Regierungen ausgeübt wird. Das sind die strategischen Erklärungsversuche“, hatte Niklas Masuhr am Ende des ersten Kriegsjahres gegenüber der Bundeszentrale für politische Bildung gemutmaßt. Die Strategie des russischen Diktators ist heute immer noch die gleiche: Terror zu verbreiten.
Allerdings hat sich der Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich auch kolossal vergaloppiert – Russland würden die Raketen für Präzisionsschläge ausgehen; vor allem an Iskander- oder Kalibr-Raketen. „Es gab bereits von Beginn an nur begrenzte Vorräte, und ein gewisser Anteil davon wird wohl auch für eine eventuelle Eskalation mit der Nato zurückgehalten“, sagte er mit Bezug auf Beobachtungen des Institute for the Study of War (ISW). Aktuell aber warnt die Ukrajinska Prawda davor, dass Wladimir Putins Vorrat an Raketen verschiedener Reichweite offenbar unerschöpflich sei.
Nach deren Angaben feuert Russland seit Anfang des Jahres offenbar aus vollen Rohren – möglicherweise muss Wladimir Putin einen Sieg erzwingen, weil er seine eigenen Ressourcen dem Ende entgegengehen sieht. Laut der Prawda habe die russische Invasionsarmee seit Jahresbeginn 15 Angriffe mit mehr als zehn Raketen und gleichzeitig mit strategischen Bombern geführt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres habe die Ukraine neun gleich schwere Angriffe gezählt. Eine noch deutlichere Sprache spreche die Zahl der Angriffe mit Kurz- und Mittelstreckenraketen: 466 im Zeitrum zwischen Januar und Mai 2023 und im gleichen Zeitraum diesen Jahres insgesamt 800 Anflüge.

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