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Das 100 Jahre alte Rätsel um den Everest

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George Mallorys Tod am Mount Everest steht in seiner Heimat als „victorious disaster“ in einer Reihe mit heroischen Pleiten. Die entscheidende Frage aber ist auch 100 Jahre später nicht geklärt.
Stand: 07.06.2024, 10:34 Uhr
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George Mallorys Tod am Mount Everest steht in seiner Heimat als „victorious disaster“ in einer Reihe mit heroischen Pleiten. Die entscheidende Frage aber ist auch 100 Jahre später nicht geklärt.
London/Lhasa — Wohl selten hat jemand die Jagd der Menschen nach Rekorden so simpel zusammengefasst wie George Mallory. Warum er denn den Mount Everest mit seinen knapp 8849 Metern bezwingen wolle, wird der britische Bergsteiger einmal gefragt. Die Antwort: „Because it is there“, weil er da ist. Drei Anläufe unternimmt Mallory in den 1920er Jahren am höchsten Berg der Erde — rund 30 Jahre vor Edmund Hillary und Tenzing Norgay, die schließlich als Erstbesteiger in die Geschichte eingehen. Seinen Ehrgeiz bezahlt Mallory mit seinem Leben.
Kurz reißt die Wolkendecke auf und gibt den Blick auf den Gipfel frei, da sieht Expeditionsmitglied Noel Odell zwei schwarze Punkte, die sich am Grat bewegen. Es sind, da ist sich Odell später sicher, Mallory und sein Bergpartner Andrew „Sandy“ Irvine. Am 8. Juni ist es 100 Jahre her, dass der vielleicht bekannteste Bergsteiger seiner Generation zum letzten Mal lebend gesehen wurde.
In seiner Heimat gehört Mallorys Expedition in eine Reihe mit anderen „victorious disaster“ der britischen Geschichte. Die Niederlage von Robert Falcon Scott im Wettlauf gegen Roald Amundsen zum Südpol gehört dazu, oder auch der Rückzug Hunderttausender britischer Soldaten aus Dünkirchen im Zweiten Weltkrieg. „Die Briten genießen ihre heroischen Niederlagen in Krieg und Abenteuer fast ebenso sehr wie ihre Siege“, kommentiert die Zeitung „Financial Times“.
Mallorys „Weil er da ist“-Ansatz inspiriere nicht nur die nostalgischen Briten, sondern jeden, der sich für menschliche Leistungen interessiert, schreibt das Blatt. Anthony Harrison von der George Mallory Foundation betont, der Bergsteiger sei ein Beispiel dafür, dass alles möglich sei.

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