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TV-Debatte zwischen Trump und Biden: „Trump wird stören“

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In der ersten Fernsehdebatte im US-Präsidentenwahlkampf muss Joe Biden seine Kritiker beschwichtigen. Mehr zu verlieren hat aber Donald Trump, sagt der Professor für nordamerikanische Kulturgeschichte, Michael Hochgeschwender.
Es könnte eine etwas konfuse Debatte werden. Das hängt zum einen damit zusammen, dass Trump – das wissen wir aus den Debatten mit Hillary Clinton – dazu neigt, störend einzugreifen. Zum anderen weiß man bei Biden nie genau, wie seine Konzentrationsfähigkeit gerade aussieht. Von daher erwarte ich mir inhaltlich nicht besonders viel.
Er hat ja durch Zwischenreden gestört und dadurch, dass er sich immer bewegt hat, Hillary Clinton sichtbar aus dem Konzept gebracht. Er wird schon Möglichkeiten finden, Biden irgendwie zu stören.
Das hat auch Vorteile – vor allem für Biden. Wenn er nicht gut drauf ist, wirkt es noch verstärkend, wenn Publikum dabei ist. Früher war es immer so, dass diejenigen, die am besten mit Menschen umgehen konnten, Vorteile davon hatten, wenn Publikum dabei war. Denken Sie an Bill Clinton gegen George Bush. Da sah man sehr deutlich, dass Clinton es famos schaffte, auf den emotionalen Bedürfnissen seiner Zuschauer zu spielen und das vor allem auch im Zusammenwirken mit den anwesenden Zuschauern gemacht hat. Biden ist eher nicht der Typ, der das kann. Für Trump wäre es vielleicht wirklich besser gewesen, wenn ein paar seiner Hardcore-Anhänger mit drin gesessen hätten.
Sie haben einen begrenzten Einfluss auf bislang unentschiedene Wähler. Oft bestärken Debatten die Menschen nur in dem, was sie sowieso schon geglaubt haben. Man muss es aber immer in den Kontext des gesamten Wahlkampfs stellen. Es gibt diese „turning point moments“. Als Bush damals verstohlen auf seine Uhr blickte, hat Clinton das im Zusammenspiel mit dem Publikum sofort ausgenutzt, um sich als der mitfühlendere Kandidat darzustellen. Man weiß auch, dass die Debatte Nixon gegen Kennedy 1964 zumindest bei den Fernsehzuschauern eine gewisse Rolle gespielt hat – allerdings nicht bei den Radiohöhrern. Auch Ronald Reagan hat es 1984 geschafft, zu einem Zeitpunkt, als er im Wahlkampf ein wenig im Hintertreffen war, weil sein Alter eine Rolle spielte, durch sehr gekonnt eingesetzte Ironie, dieser Kampagne den Wind aus den Segeln zu nehmen.
An sich wäre das die Chance von Biden.

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