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US-Wahl 2024: J.D. Vance, Nikki Haley und ein Blick in die Zeit nach Donald Trump

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J.D. Vance ist nun der gesetzte Nachfolger Donald Trumps. Im Falle eines Wahlsiegs käme 2028 seine Zeit. Geht es für die beiden schief im November, werden auch andere ein Wort über die Zukunft mitreden.
Es ist der Aufmarsch der einstigen Rivalen. Als Nikki Haley am Dienstagabend auf der Parteitagsbühne in Milwaukee erscheint, wird sie zurückhaltend bis höflich empfangen; einige Buh-Rufe gegen die Konkurrentin Donald Trumps in den jüngsten Vorwahlen gibt es auch. Trump selbst erhebt sich von seinem Platz und applaudiert.
Haley weiß, es ist ein heikler Auftritt. Sie muss sich biegsam zeigen. Leise sagt sie, „Präsident Trump“ habe sie gebeten, hier zu sprechen – als Zeichen der Geschlossenheit. „Zum Wohle des Landes“ müsse man an der Seite Trumps stehen, sagt sie. Es folgt die Pointe: Es gebe einige Amerikaner, die nicht zu hundert Prozent mit Trump übereinstimmten. Sie kenne einige von ihnen, sagte sie augenzwinkernd mit Blick auf ihre Wähler. Ihre Botschaft laute: Das müssten sie auch nicht. Sie tue es ja auch nicht. Aber es gebe mehr Übereinstimmungen als Differenzen.
Auf Haley folgt Ron DeSantis, der Gouverneur von Florida, der sich ebenfalls vor Trump verneigt: Das Land brauche einen wirklichen Anführer. Das Land brauche Trump. Ironische Pointen sind nicht seine Sache. DeSantis hatte Trump in den Vorwahlen vorgeworfen, Wahlkampfspenden zu sammeln, um seine Anwaltskosten zu begleichen. Und er hatte gesagt: Trump mobilisiere die falschen Wähler, nämlich jene der Demokraten. Haley wiederum hatte gesagt, Trump sei nicht qualifiziert für das Amt. Er sei gestört und könne auch keine Wahl gewinnen. All das ist nun vergessen. Die beiden Männer trafen sich im Frühjahr und begruben das Kriegsbeil. Und die frühere Gouverneurin South Carolinas hatte kurz vor dem Parteitag ihre Delegierten aufgerufen, für Trump zu stimmen.
Kevin McCarthy, der frühere Sprecher des Repräsentantenhauses, hatte schon vor Haleys Auftritt gesagt, sie sei die wichtigste Rednerin auf dem Parteitag neben Trump. Die Republikaner seien geeinter als 2016 und 2020. Letzteres ist unbestreitbar. Aber dass Haleys Rede wichtiger sei als die von Trumps „running mate“ am Mittwochabend, würde sicher nicht nur J. D. Vance bestreiten.
Seit Montag ist die Zukunft der Partei etwas klarer. Trumps offizielle Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten wurde zu einer kollektiven Huldigung. Er ist die Partei. Da besteht kein Zweifel. Klar ist aber auch, dass Trump im Falle eines Wahlsiegs im November spätestens im Januar 2029 abtreten muss. Der 22. Zusatzartikel zur Verfassung, der während der Präsidentschaft Harry Trumans in Kraft trat, schreibt vor, dass kein Präsident für mehr als zwei Amtszeiten gewählt werden darf.
1940 hatte Trumans Vorgänger Franklin D. Roosevelt angesichts der Gefahr durch den Krieg in Europa, in den Amerika noch nicht direkt involviert war, entschieden, für eine dritte Amtszeit anzutreten – und 1944 gar für eine vierte. Roosevelt, der ein Jahr später starb, brach als einziger Präsident mit der von George Washington begonnenen Tradition, sich nicht für eine dritte Amtszeit wählen zu lassen.

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