Sein Vater und sein Onkel drehen sich vermutlich im Grab um: Robert Kennedy junior suspendiert seine Präsidentschaftskandidatur und unterstützt Donald Trump. Dies könnte dem Republikaner wichtige Wähleranteile in entscheidenden Swing States sichern.
Sein Vater und sein Onkel drehen sich vermutlich im Grab um: Robert Kennedy junior suspendiert seine Präsidentschaftskandidatur und unterstützt Donald Trump. Dies könnte dem Republikaner wichtige Wähleranteile in entscheidenden Swing States sichern.Robert Kennedy junior hat sich vom Demokraten zum Trump-Unterstützer gewandelt.
Die Kennedys sind wohl die bedeutendste Familiendynastie der Demokratischen Partei und der amerikanischen Politik überhaupt. Nun jedoch suspendierte Robert Kennedy junior am Freitag seine unabhängige Kandidatur für die Präsidentschaft und unterstützt jetzt den Republikaner Donald Trump. Würden sie noch leben, sein Onkel – der frühere Präsident John F. Kennedy – und sein Vater – der ehemalige Senator Robert «Bobby» Kennedy –, wären sie vermutlich zutiefst schockiert.
Bis zu Beginn dieses Jahres war Kennedy selbst ein Demokrat. Doch seine ehemalige Partei habe ihre Werte verraten, erklärte der 69-jährige Politiker bei einer Pressekonferenz in Arizona. Die einstige «Partei der Demokratie» habe sich zu einer «Partei des Krieges, der Zensur, der Korruption und des Grosskapitals» gewandelt. Mit einer Welle von Klagen hätten die Demokraten seine unabhängige Kandidatur zu behindern versucht. «In einem ehrlichen System hätte ich die Wahl gewonnen.»Ukraine-Krieg als wichtiger Grund
Als einen der wichtigsten Gründe, warum er nun Trump unterstütze, nannte Kennedy den Krieg in der Ukraine. Die russische Invasion sei eine Folge der unverantwortlichen Nato-Osterweiterung, erklärte der Politiker. Wie bereits früher wiederholte Kennedy damit im Grunde Wladimir Putins haltlose Propaganda.
In den demokratisch dominierten Gliedstaaten wird Kennedys Name auf den Wahlzetteln bleiben. In den entscheidenden Swing States wird er sich aber zurückziehen, um dort Trump keine Stimmen wegzunehmen. Laut Kennedy hat der ehemalige Präsident ihm einen Regierungsposten angeboten, sollte er die Wahl gewinnen.
Kennedys Entschluss überrascht im Grunde nicht. Eine realistische Chance auf einen Wahlsieg hatte der unabhängige Kandidat nie.