Die deutsche Wirtschaft dürfte heuer das zweite Jahr in Folge schrumpfen, erwarten Wirtschaftsforscher. Die Rezession in Deutschland trifft auch die österreichische Exportwirtschaft. Doch.
Die deutsche Wirtschaft dürfte heuer das zweite Jahr in Folge schrumpfen, erwarten Wirtschaftsforscher. Die Rezession in Deutschland trifft auch die österreichische Exportwirtschaft. Doch Österreichs Industriestandort hat auch noch andere Probleme.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft war schon einmal besser: stellvertretend für die wegen hoher Produktionskosten und der erstarkenden Konkurrenz aus China strauchelnden Autoindustrie streitet man beim Branchenprimus Volkswagen öffentlich über Werksschließungen und den Abbau tausender Mitarbeiter. Auch in anderen Industriesektoren läuft es wegen der schwachen internationalen Nachfrage kaum besser. Der Geschäftsklima-Index des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Deutschlands wichtigstem Konjunktur-Barometer, zeigt seit Monaten nach unten. „Die deutsche Wirtschaft gerät immer stärker unter Druck“, sagt Ifo-Präsident Clemens Fuest. Ein baldiger Aufschwung scheint in weiter Ferne.
Auch vonseiten der Politik darf der deutsche Wirtschaftsstandort auf keinerlei nennenswerte Wachstumsimpulse hoffen – wegen des dogmatischen Festhaltens an der Schuldenbremse von Finanzminister Christian Lindner (FDP) werden dringend nötige Investitionen in die marode Infrastruktur auf die lange Bank geschoben.
Am Donnerstag gossen die wichtigsten deutschen Wirtschafts-Institute den gefühlten Abschwung in Zahlen: Die Wirtschaftsleistung in Deutschland werde 2024 um 0,1 Prozent sinken, heißt es in ihrer Herbst-Gemeinschaftsdiagnose. Gegenüber der Prognose vom Frühjahr bedeutet dies eine Verschlechterung um 0,2 Prozentpunkte – damals waren die Ökonomen noch von einem minimalen Wachstum ausgegangen.
