Einige sahen Hassan Nasrallah als Nummer Zwei hinter Irans oberstem Führer. Die Folgen seiner Tötung im Konflikt mit Israel sind völlig offen. Im Libanon entsteht ein ebenso gefährliches Machtvakuum.
© Mustafa Jamalddine/AP/dpa
Einige sahen Hassan Nasrallah als Nummer Zwei hinter Irans oberstem Führer. Die Folgen seiner Tötung im Konflikt mit Israel sind völlig offen. Im Libanon entsteht ein ebenso gefährliches Machtvakuum.
Heute, 14:46 Uhr
Mehrere Gebäude südlich von Beirut fallen nach schweren Explosionen zu Trümmerbergen zusammen, als Israels Armee nach eigener Darstellung das Hauptquartier der Schiitenmiliz Hisbollah angreift. Ihr Generalsekretär Hassan Nasrallah wird getötet. Nasrallahs Tod, den zunächst Israel und dann auch die Hisbollah bestätigt, gleicht einem Donnerschlag im Nahen Osten. Die wichtigsten Fragen:
Die schiitische Organisation ist durch den Tod ihres charismatischen Anführers, der als eigentlich mächtigster Mann im Libanon galt, gewissermaßen kopflos. Ohne Chef und nach Tötung fast der gesamten oberen Führungsebene ist unklar, wer innerhalb der Hisbollah nun die Kommandos geben könnte, auch bei weiteren Angriffen auf Israel. Vermutlich wird sie Anweisungen des Irans abwarten. Der ist die eigentliche Schutzmacht und wichtigster Unterstützer der Hisbollah. Auch wie der Iran reagiert, ist offen. Fest steht: Die Hisbollah ist nach massiven Angriffswellen Israels so geschwächt und gedemütigt wie seit Jahren nicht.
Das dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Die Hisbollah ernennt ihre Anführer zwar in meist geheimen und eher undurchsichtigen Verfahren. Schon jetzt ist aber ein Name für die Nachfolge im Umlauf: Haschim Safi al-Din, Chef des Hisbollah-Exekutivrats, gilt als aussichtsreichster Kandidat.
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Deutschland — in German Nahost: Was bedeutet der Tod von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah?