An der langen Frontlinie im Osten der Ukraine wird hart erkämpft. Die News zum Krieg in der Ukraine am 23. November 2024 im Live-Ticker.
Live-Ticker zum Krieg in der Ukraine aktualisieren
Europa steht Verteidigungsminister Boris Pistorius zufolge vor einer langanhaltenden Bedrohung. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sei «längst kein regionaler Krieg mehr», sagte der SPD-Politiker bei einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung in Arnsberg im Sauerland. Der russische Präsident Wladimir Putin «hat längst vollständig auf Kriegswirtschaft umgestellt». Russland produziere in drei Monaten so viele Waffen und Munition wie die gesamte Europäische Union in einem Jahr.
In einer Rede Ende Oktober habe Putin von einem «ernsthaften, unversöhnlichen Kampf um eine neue Weltordnung» gesprochen, er sehe sich bereits als Sieger im Krieg gegen die Ukrane, schilderte Pistorius. Zugleich sei hybride Kriegsführung mit Desinformation und Fake News voll im Gange. «Unsere Sicherheit ist ein fragiles Gut.» Deutschland müsse mehr Tempo machen und mehr investieren für seine «Kriegstüchtigkeit», mahnte der Verteidigungsminister.
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Am 23. November ist der Holodomor-Gedenktag in der Ukraine. Mit dem Begriff Holodomor wird eine Hungersnot in den frühen 30er-Jahren bezeichnet – rund vier Millionen Ukrainer kamen damals ums Leben.
«Wir erinnern uns an den Holodomor. Wir wissen, wer diesen Völkermord verübt hat», schreibt Andriy Yermak, der Präsidialamtschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, auf X und bezieht sich dabei auf Russland. Die Hungersnot wurde damals von der sowjetischen Führung um Josef Stalin herbeigeführt.
Yermak bezieht sich in seinem Beitrag zudem auf die aktuelle russische Regierung – und schickt eine Mahnung in Richtung Kreml: «Die Russen werden für alle Opfer des Holodomor bezahlen und für die heutigen Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden. Ein historischer Moment der Abrechnung steht bevor. Er wartet bereits auf die russische Nation.» (ms)
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Im Osten der Ukraine liefern sich vorrückende russische Truppen und ukrainische Verteidiger weiter heftige Kämpfe. Der ukrainische Generalstab in Kiew nannte in seinem Morgenbericht die vergleichsweise hohe Zahl von 194 Angriffen seit Freitagmorgen. «Der Feind nutzt seine Überlegenheit an Menschen und Material und attackiert pausenlos unsere Stellungen», hieß es.
Allein am Frontabschnitt Pokrowsk im Gebiet Donezk wurden 44 Angriffe gezählt, wobei die Militärangaben nicht im Detail nachprüfbar sind. 36 russische Sturmangriffe gab es demnach bei der extrem gefährdeten Stadt Kurachowe. Südlich davon droht sich Lagekarten zufolge ein Kessel zu bilden, aus dem ein Abzug der ukrainischen Soldaten schwierig werden dürfte.
Der ukrainische Militärblog DeepState verwies auch auf das russische Vordringen bei Welyka Nowosilka im Süden des Gebietes Donezk. Dort verlieren die Ukrainer Gebiete, die sie bei ihrer Sommeroffensive 2023 zurückerobert hatten. Russische Militärblogs berichten von einem weiteren Vordringen ihrer Truppen in der Bergbaustadt Torezk. (dpa/bearbeitet von ms)
Die Ukraine hat den Hafen der russisch besetzten Stadt Berdjansk am Asowschen Meer mit einer Lenkrakete beschossen. Das teilte der Leiter der regionalen Besatzungsverwaltung, Jewgeni Balizki, mit. «Keine Verletzten. Die Brandherde, die der Einschlag verursacht hatte, wurden gelöscht», schrieb er auf Telegram. Die Arbeit des Hafens sei nicht beeinträchtigt worden. Diese Angaben waren nicht überprüfbar.
Ukrainische Telegramkanäle berichteten, in der Hafenstadt sei am Freitagabend kurz vor Mitternacht eine laute Explosion zu hören gewesen. Berdjansk war nach Mariupol der zweitwichtigste Hafen der Ukraine am Asowschen Meer, einem Nebenmeer des Schwarzen Meeres. (dpa)
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Die USA gehen laut ihrem Verteidigungsminister davon aus, dass tausende nach Russland verlegte nordkoreanische Soldaten «bald» in Kampfhandlungen gegen die Ukraine eintreten werden.
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Deutschland — in German Ukraine-Krieg im Live-Ticker: Pistorius zu Bedrohungslage: "Lage ist ernst"