Inmitten globaler Krisen erobert der Leitindex die nächste Rekordmarke, auch Bitcoin und Gold sind begehrt.
Frankfurt/Main — Rekorde und kein Ende: Die Aussicht auf sinkende Zinsen und Rückenwind von den US-Börsen nach dem Wahlsieg von Donald Trump haben den Dax erstmals über die Marke von 20.000 Punkten getrieben. Während die deutsche Wirtschaft in der Krise steckt, jubeln Anleger. Auch der Goldpreis und die Kryptowährung Bitcoin notieren nah an ihren Höchstständen. Was sind die Gründe für die Börseneuphorie? Und wie sind die Aussichten?
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Zwar steht die deutsche Wirtschaft am Rande der Rezession. Doch die 40 Dax-Konzerne machen weite Teile ihrer Geschäfte im Ausland, wo die Wirtschaft stärker wächst als im Heimatmarkt — zum Beispiel in den USA und in China, aber auch in Eurostaaten wie Frankreich und Spanien. Während die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung der Bundesregierung dieses Jahr leicht schrumpfen dürfte, ist die Konjunktur in den USA robust.
Auch wenn es zuletzt reihenweise Hiobsbotschaften aus der Autoindustrie gab: Für einige Dax-Konzerne läuft es rund. Versicherer wie die Allianz und Munich Re fahren Rekordgewinne ein, ebenso der Industriekonzern Siemens. Banken profitieren von gestiegenen Zinsen und die Aktie des wertvollsten Dax-Konzerns SAP hat ein Rekordhoch erreicht. Ohnehin richten sich die Blicke von Aktienanlegern oft nicht auf die aktuelle Lage, sondern auf künftige Gewinne.
Für das Börsenjahr 2024 steht im Dax schon ein Gewinn von knapp 20 Prozent zu Buche. Innerhalb nur eines Jahres ist der Leitindex um rund 3.000 Zähler gestiegen — erst im September hatte er die Marke von 19.000 Punkten geknackt. Die starke Jahresbilanz dürfte weitere Käufer anlocken, meinen Börsianer. Denn es gelte, «den fahrenden Zug nicht gänzlich zu verpassen». Steigende Kurse zum Jahresausklang sind typisch: An der Börse spricht man von der «Jahresendrally».