Während seiner Präsidentschaft wurden Hunderttausende Menschen getötet und in Gefängnisse gesteckt. Nun ist die Herrschaft Baschar al-Assads vorüber. Ein Rückblick
Die Herrschaft des syrischen Diktators Baschar al-Assad in Syrien hat offenbar nach fast 25 Jahren ein Ende: Im Bürgerkrieg in Syrien starben mehr als 500.000 Menschen, die Hälfte der Menschen wurde vertrieben. Assad setzte unter anderem Giftgas gegen die Bevölkerung ein. Nun hat er laut Beobachtern Syrien verlassen, islamistische Kämpfer verkündeten am Sonntag ihren Sieg. Rebellen besetzten unter anderem den Präsidentenpalast. Ein Rückblick auf Assads Herrschaft über Syrien 17. Juli 2000
Nach dem Tod seines Vaters Hafis, der Syrien
rund 30 Jahre lang regierte, wird Baschar al-Assad der neue Staatschef.
Das Parlament senkt eigens das Mindestalter für Präsidenten ab, damit
der 1965 geborene Sohn die Macht übernehmen kann. Wenig später wird er
auch zum Oberbefehlshaber der Armee und zum Chef der regierenden
Baath-Partei ernannt.
September 2000
Rund hundert Intellektuelle rufen zur Aufhebung des seit 1963 bestehenden Kriegsrechts in Syrien auf – die prodemokratische Bewegung wird als «Damaszener Frühling» bekannt. Die erhoffte Öffnung ist aber nur von kurzer Dauer: Assads Regierung unterdrückt die Kritiker und lässt zehn Oppositionelle im Juli 2001 festnehmen.
Februar 2005
Nach der Ermordung des libanesischen Regierungschefs Rafik Hariri, für die Syrien verantwortlich gemacht wird, ziehen im April die letzten von Zehntausenden syrischen Soldaten aus dem Libanon ab.
Oktober 2005
Oppositionsparteien starten die «Erklärung von Damaskus» und fordern einen radikalen, demokratischen Wandel. Assad werfen sie einen totalitären Regierungsstil vor. Die Regierung schlägt auch diese Bewegung nieder.
März 2011
Der Arabische Frühling erfasst auch Syrien: In Damaskus und in Daraa im Süden begehren Demonstranten zunächst mit friedlichen Protesten gegen die Herrschaft Assads auf.