Im Konflikt zwischen Israel und dem Iran deutet sich eine Entspannung an. Die Entwicklungen vom 24. Juni 2025 im Live-Blog.
Live-Blog zum Krieg in Nahost hier aktualisieren
Trotz einer Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran geht Israels Kampf gegen die Islamische Republik nach Angaben des israelischen Generalstabschefs Ejal Zamir weiter. «Wir haben eine wichtige Phase abgeschlossen, aber der Einsatz gegen den Iran ist noch nicht vorbei», sagte Zamir laut Armeeangaben, ohne Details zu nennen, wie dieser von nun an aussehen werde. Israel trete jetzt in eine neue Phase ein, sagte er zugleich. «Jetzt richtet sich der Fokus wieder auf Gaza – um die Geiseln nach Hause zu bringen und das Hamas-Regime zu stürzen.»
Zu dem Krieg im Iran sagte der israelische Militärchef weiter: «Wir haben das iranische Atomprojekt um Jahre zurückgeworfen, und dasselbe gilt für sein Raketenprogramm.» Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
Teheran beharrt darauf, keine Atomwaffen bauen zu wollen, sondern nur ein ziviles Programm zu verfolgen. Dafür aber wird kein hochangereichertes Uran gebraucht. Das Land besitzt laut einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA unter anderem mehr als 400 Kilogramm Uran mit einem beinahe waffentauglichen Reinheitsgrad von 60 Prozent.
Das Ausmaß der Zerstörung nach den Angriffen Israels und der USA auf die Atomanlagen des Landes ist auch laut Experten noch unklar.(dpa/bearbeitet von jst)
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Der iranische Präsident Massud Peseschkian hat sich am Dienstag bereit erklärt, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. In einem Telefonat mit dem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, Mohammed bin Sayed, sagte Peseschkian laut der amtlichen Nachrichtenagentur Irna, sein Land strebe nicht nach Atomwaffen, wolle aber weiterhin seine «legitimen Rechte» einer friedlichen Nutzung der Atomenergie durchsetzen. Der Iran sei «bereit, die Angelegenheiten (.) am Verhandlungstisch zu lösen», sagte Peseschkian.
Israel und die USA könnten «unfaire Ansprüche nicht mit Gewalt durchsetzen», sagte der Präsident in dem Telefonat. Die Islamische Republik sei gezwungen worden, sich zur Verteidigung in den militärischen Konflikt zu begeben, «und ich hoffe, dass wir nie wieder gezwungen werden, zu kämpfen», fügte Peseschkian hinzu.
Peseschkians Äußerung erfolgte kurz nachdem US-Präsident Donald Trump eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran verkündet hatte. Peseschkian erklärte, die Waffenruhe zu respektieren, sofern sich auch Israel an die Bedingungen hält.(afp/bearbeitet von jst)
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US-Präsident Donald Trump strebt nach eigenen Worten doch keinen «Regimewechsel» im Iran an. «Ein Regimewechsel führt zu Chaos», sagte er am Dienstag auf dem Flug zum Nato-Gipfel in Den Haag. Noch am Wochenende hatte er nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen einen Sturz der Führung in Teheran nicht ausgeschlossen.
In Anlehnung an seinen eigenen Slogan «Make America Great Again» (Macht Amerika wieder großartig) hatte er in Großbuchstaben hinzugefügt: «Miga!» (Make Iran Great Again). Nun sagte er in der Präsidentenmaschine Air Force One auf die Frage nach einem Umsturz im Iran: «Ich will das nicht. Ich möchte, dass sich alles so schnell wie möglich beruhigt.» (AFP/bearbeitet von amb)Merz begrüßt Aufruf Trumps zur Waffenruhe
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Bundeskanzler Friedrich Merz begrüßte in seiner Regierungserklärung im Bundestag den Aufruf des US-Präsidenten, eine Waffenruhe zu beschließen. Gleichzeitig verteidigte er die Angriffe Israels und der USA auf die iranischen Atomanlagen in den letzten Tagen. Er hoffe, dass sie den Iran dauerhaft davon abbringen werden, «seinem zerstörerischem Ziel noch näher zu kommen». Merz betonte, welche Bedrohung vom iranischen Atomprogramm für Israel und die Welt ausgehe und sagte: «Unsere Staatsräson ist die Verteidigung des Staates Israel in seiner Existenz.» (dpa/bearbeitet von amb)
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US-Präsident Donald Trump hat sowohl dem Iran als auch Israel vorgeworfen, die gerade erst geschlossene Waffenruhe gebrochen zu haben — um dann wenig später zu erklären, dass sie weiterhin in Kraft sei. «Ich glaube, beide haben sie verletzt», sagte der Republikaner zunächst vor Journalisten in Washington. Er sei sich aber nicht sicher, ob das absichtlich geschehen sei.
Nur kurze Zeit später erklärte er dann: Israel habe eingelenkt und versichert, es werde den Iran nicht mehr angreifen. «Alle Flugzeuge werden umkehren», schrieb er auf Truth Social.
Nach zwölf Tagen Krieg hatte Trump erst wenige Stunden zuvor die Waffenruhe verkündet. «Bitte verstoßen Sie nicht dagegen!», schrieb er auf Truth Social. Beide Kriegsparteien bestätigten die Waffenruhe.
Im Gespräch mit Journalisten vor seinem Abflug zum Nato-Gipfel in Den Haag zeigte Trump sich dann frustriert über die Situation im Nahen Osten. «Diese Typen müssen sich beruhigen», sagte er und schob später hinterher: «Wir haben zwei Länder, die so lange und so hart gekämpft haben, dass sie nicht wissen, was zum Teufel sie da tun.» (dpa/bearbeitet von amb)
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US-Präsident Donald Trump wirft sowohl dem Iran als auch Israel vor, die gerade erst in Kraft getretene Waffenruhe gebrochen zu haben. «Ich glaube, beide haben sie verletzt», sagte der Republikaner vor Journalisten in Washington.
Zuvor hatte Trump Israel eindringlich vor einem Bruch der von ihm verkündeten Waffenruhe mit dem Iran gewarnt. «Israel. Werft diese Bomben nicht ab», schrieb Trump in Großbuchstaben auf seiner Online-Plattform Truth Social. Anderenfalls wäre dies ein «bedeutender Verstoß» gegen die Feuerpause im Iran-Israel-Krieg, fügte er hinzu.
Trump hatte in der Nacht zu Dienstag eine Waffenruhe zwischen Iran und Israel verkündet, die nach seinen Angaben am Dienstagmorgen in Kraft trat. (afp/dpa/bearbeitet von amb)
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Friedrich Merz fordert einen Waffenstillstand auch für den Gazastreifen. Zugleich macht der Kanzler im Bundestag in seiner Regierungserklärung deutlich, dass Deutschland dagegen ist, die im EU-Assoziierungsabkommen mit Israel vereinbarten erleichterten Handelsbeziehungen auf Eis zu legen. «Ein Außerkraftsetzen oder gar eine Kündigung dieses Abkommens kommt mit der Bundesregierung nicht infrage», sagt der CDU-Vorsitzende.
Israel habe ein Recht darauf, seine Existenz und die Sicherheit seiner Bürger zu verteidigen, sagt Merz. Aber: «Wir erlauben uns kritisch nachzufragen, welches Ziel Israel im Gazastreifen erreichen will. Und wir mahnen einen menschenwürdigen Umgang mit den Menschen im Gazastreifen an, vor allem mit den Frauen, den Kindern und den Älteren.»
Merz will noch am Dienstag zum Nato-Gipfel in Den Haag reisen. Am Abend beginnt dort das erste Treffen dieser Art seit dem Wiedereinzug von Donald Trump ins Weiße Haus. (dpa/bearbeitet von ank)
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Die iranische Armee behauptet, Israel habe nach Ankündigung der Waffenruhe Angriffe auf iranischem Gebiet ausgeführt. «Das zionistische Regime hat drei Angriffswellen auf Stellungen auf iranischem Gebiet bis um 09:00 Uhr morgens (Ortszeit; 07:30 Uhr MESZ) durchgeführt», erklärte ein Militärsprecher im Staatsfernsehen am Dienstag, ohne weitere Details zu nennen.
US-Präsident Donald Trump hatte in der Nacht zum Dienstag mitgeteilt, dass Israel und der Iran einer Waffenruhe zugestimmt hätten, die stufenweise umgesetzt werden solle. Erst solle der Iran alle Angriffe einstellen, Israel werde zwölf Stunden später nachziehen. Am Dienstagmorgen schrieb Trump dann in seinem Onlinedienst Truth Social, dass die Feuerpause «jetzt in Kraft» sei.
Beide Länder werfen sich nun einen Bruch der Waffenruhe vor.