Reichen die Medizinstudienplätze, um den Fachkräftemangel zu beheben? Eine Auswertung verneint das.
Gütersloh — Beim Angebot von Medizinstudienplätzen gibt es einer Studie zufolge enorme Unterschiede unter den Bundesländern und insgesamt zu wenig angehenden Nachwuchs, um den Ärztemangel zu beheben. Zu dem Ergebnis kommt eine Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Sie stellt zugleich heraus, dass Länder, die mehr Medizinstudienplätze bereitstellten, auch bei der ärztlichen Versorgung profitieren.
Das Medizinstudium gehöre zu den beliebtesten Fächern bei Studieninteressierten in Deutschland — und zugleich sei hier ein Platz besonders schwer zu ergattern, hieß es vom CHE in Gütersloh. So konnten zum Wintersemester 2024/25 rund 10.000 Erstsemester einen Medizinstudienplatz an einer Hochschule ergattern. Etwa 20.000 Bewerbende gingen leer aus.
Bei den Medizinstudienplätzen im Verhältnis zur Einwohnerzahl sind die Länderunterschiede erheblich. In Brandenburg und Bremen gebe es bislang gar kein staatliches Studienangebot für angehende Ärztinnen und Ärzte, bemängelt die CHE-Analyse. In Brandenburg solle aber die neu gegründete Medizinische Universität Lausitz im Wintersemester 2026/27 den Betrieb aufnehmen.