Russland könnte in Estland versuchen, die Verteidigungsfähigkeit der Nato zu testen. Die Bedrohung ist nicht neu. Besonders heikel ist die Lage in Narva.
Stand: 10.08.2025, 11:20 Uhr
Von: Felix Busjaeger
KommentareDruckenTeilen
Russland könnte in Estland versuchen, die Verteidigungsfähigkeit der Nato zu testen. Die Bedrohung ist nicht neu. Besonders heikel ist die Lage in Narva.
Kiew/Moskau – Nur knapp 870 Kilometer trennen die estnische Hauptstadt Tallinn und Moskau. Eine Distanz, die im Schatten des Ukraine-Kriegs eine neue geopolitische Brisanz gewonnen hat. Denn: Im Westen wächst die Sorge, Russland könnte früher oder später versuchen, Estland anzugreifen – und damit den Kern des Nato-Versprechens, Artikel 5, auf die Probe zu stellen. Der Militärexperte Carlo Masala von der Bundeswehr-Universität München warnte zuletzt vor einem sogenannten Narva-Szenario. Die Idee dahinter ist nicht neu, doch angesichts jüngster Entwicklungen rückt die Grenzstadt mit ihrer russischsprachigen Mehrheit erneut ins Zentrum westlicher Aufmerksamkeit.
101 Meter. So kurz ist der Weg zwischen Russland und Estland an einer Brücke, die einst symbolträchtig „Brücke der Freundschaft“ hieß. Heute ist sie mit Panzersperren blockiert, die estnische Regierung investiert hier besonders viel Geld in die Verteidigung. Denn das strategische Risiko bleibt: Moskau könnte eines Tages unter dem Vorwand, die russische Minderheit in Narva schützen zu wollen, den Einmarsch wagen.
Russische Provokationen an der Nato-Außengrenze sind dokumentiert – von verschobenen Grenzbojen in der Narva bis zu demonstrativen Patrouillenfahrten.
Домой
Deutschland
Deutschland — in German „Verdammt noch mal, wir sind die Nato!“: Ex-General sieht Ostsee-Land für Putin-Angriff...