Sinan Selen soll neuer Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz werden. Der 53-Jährige wäre der erste BfV-Chef, der nicht in Deutschland geboren wurde.
Sinan Selen soll neuer Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz werden. Der 53-Jährige wäre der erste BfV-Chef, der nicht in Deutschland geboren wurde. Das Bundeskabinett könnte die Personalie bald absegnen.
Fahndung nach den Kölner Kofferbombern, Ermittlungen zur islamistischen Sauerlandgruppe, Absage des Fußball-Länderspiels in Hannover wegen Terrorgefahr — für Sinan Selen sind der Kampf gegen den Terrorismus und der Schutz der Bevölkerung vor Anschlägen das tägliche Geschäft. Nach dem Bundeskriminalamt (BKA), der Bundespolizei und dem Bundesinnenministerium sowie einem Abstecher in die Tourismuswirtschaft ist der Jurist seit mehr als sechs Jahren Vize-Chef beim Verfassungsschutz — und soll nun Berichten zufolge dessen Präsident werden.
Nach dem Abgang von Thomas Haldenwang Ende vergangenen Jahres war der Spitzen-Posten bei der Kölner Behörde vakant; Selen und Silke Willems repräsentierten als Vize-Präsidenten das Amt. Der 53-jährige Selen soll nun an die Spitze rücken, das Bundeskabinett könnte die Personalie ins einer nächsten Sitzung absegnen.
Beim Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) wartet auf den 1972 in Istanbul geborenen Selen nicht nur der Kampf gegen den Terrorismus, sondern auch die Auseinandersetzung mit der AfD, mit der die Behörde im Rechtsstreit liegt. Die Einstufung der Bundes-AfD zur «gesichert rechtsextremistischen Bestrebung» liegt derzeit auf Eis, weil die Partei juristisch dagegen vorgeht.