Im Ringen um eine Beilegung des Gaza-Kriegs haben sich Israel und die Hamas auf erste Punkte geeinigt. Alle Entwicklungen im News-Blog vom 9. Oktober 2025.
Live-Blog zur Einigung im Gaza-Krieg hier aktualisieren
Die Vereinbarung zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zur ersten Phase einer Waffenruhe im Gazastreifen ist nach Angaben der israelischen Regierung offiziell unterzeichnet worden.
Die endgültige Version des Abkommens «zur Freilassung aller Geiseln» sei am Donnerstagmorgen «von allen Parteien» in Ägypten unterzeichnet worden, sagte eine Regierungssprecherin. Die Vereinbarung sieht neben der Freilassung israelischer Geiseln auch die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen, einen Rückzug der israelischen Armee sowie Hilfslieferungen vor. (afp)
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Trotz einer Einigung mit der Hamas hat das israelische Militär die Bewohner des Gazastreifens vor einer Rückkehr in den Norden gewarnt. Das Gebiet gelte weiterhin als «gefährliche Kampfzone», postete Militärsprecher Avichay Adraee bei X.
Das israelische Militär sei weiterhin rund um Gaza Stadt im Einsatz. Zu ihrer eigenen Sicherheit sollten Menschen sich bis auf Weiteres auch von Regionen im Süden und Osten fernhalten, in denen Soldaten stationiert und aktiv sind, und auf offizielle Anweisungen warten. (ng)
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Das israelische Kabinett wird nach Regierungsangaben am frühen Abend über die Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen sprechen und dabei über deren Inkraftsetzung entscheiden. «Regierungssitzung um 18.00 Uhr (Ortszeit, 17.00 Uhr MESZ), Tagesordnung — Plan zur Freilassung aller israelischen Geiseln», hieß es am Donnerstag auf der Website der israelischen Regierung. Das Abkommen zur Freilassung der Geiseln könne erst nach Zustimmung des Kabinetts in Kraft treten, teilte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu mit.
«Entgegen arabischen Medienberichten beginnt der 72-Stunden-Countdown erst, nachdem die Einigung in der für den Abend erwarteten Kabinettssitzung genehmigt wurde», erklärte Netanjahus Büro weiter. (afp/bearbeitet von skr)
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Deutschland will nach dem Durchbruch bei den Verhandlungen für ein Ende des Gaza-Kriegs gemeinsam mit Ägypten zu einer Wiederaufbaukonferenz einladen. «Das wird aber eine politisch breiter angelegte Konferenz sein müssen, die auch den politischen Rahmen mit vorzeichnet für den Gazastreifen und die natürlich immer im Blick hält, dass am Ende eine Zweistaatenlösung wird stehen müssen», sagte Außenminister Johann Wadephul (CDU) am Rande einer Westbalkankonferenz in der nordirischen Hauptstadt Belfast.
Eine Wiederaufbaukonferenz sei «der nächste notwendige Schritt», sagte Wadephul, der den Durchbruch bei den Verhandlungen historisch nannte. Die Konferenz in Paris, bei der sich am Abend Europäer sowie arabische und muslimische Staaten treffen, sei ein Teil dessen, was jetzt gebraucht werde. «Aber Israel fehlt am Tisch und Israel gehört an den Tisch», forderte er. Die Wiederaufbaukonferenz zu der Deutschland gemeinsam mit Ägypten einladen wolle, «muss eine sein, wo Israel und die Vereinigten Staaten dabei sind». Deutschland werde zudem humanitäre Hilfe leisten und den Aufbau einer Administration im Gazastreifen unterstützen.
Wadephul unterstrich seine Forderung nach einem UN-Mandat für die weitere Entwicklung im Gazastreifen in einer zweiten Phase des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump. !Wir brauchen einen rechtlichen Rahmen für all das, was jetzt im Gazastreifen stattfindet.» Es werde zudem eine Sicherungstruppe gebraucht, «die dafür sorgt, dass Sicherheit im Gazastreifen herrscht und dass auch aus dem Gazastreifen hervor keine Gefahren mehr für Israel ausgehen». Gebraucht werde weiterhin eine handlungsfähige Administration. «Für all das ist aus meiner Sicht ein Mandat des UN-Sicherheitsrates wünschenswert.» (dpa)
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Israel geht laut «CNN»-Informationen inzwischen davon aus, dass nicht alle entführten Geiseln lebend zurückkehren werden. Quellen berichten, die israelische Führung befürchte, dass einige der Geiseln bereits tot sind – und dass es der Hamas nicht möglich sein könnte, alle Leichen zu bergen und zurückzugeben.
Konkret heißt es, dass die Hamas nicht exakt weiß, wo sich manche Leichen befinden, etwa weil sie unter Trümmern begraben oder verstreut sein könnten, und damit auch nicht alle Identifizierungen vornehmen kann. Israel habe diese Einschätzung übernommen.
Darüber hinaus spricht der Bericht davon, dass etwa 48 Geiseln derzeit noch im Gazastreifen festgehalten werden, von denen schätzungsweise etwa 20 noch leben. Israel bereitet sich offenbar darauf vor, teilweise Leichenüberstellungen anzunehmen. (skr)
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Das UN-Nothilfebüro OCHA steht mit rund 170.000 Tonnen Hilfsgütern in der Nähe des Gazastreifens bereit.
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Deutschland — in German Israel gibt Unterzeichnung von Vereinbarung mit Hamas bekannt