Eine neue Regelung gibt allen Haushalten das Recht auf einen Smart Meter. Der Ausbau geht nur stockend voran. Ein Stromanbieter klärt auf.
Stand: 16.11.2025, 19:26 Uhr
Von: Lars-Eric Nievelstein
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Eine neue Regelung gibt allen Haushalten das Recht auf einen Smart Meter. Der Ausbau geht nur stockend voran. Ein Stromanbieter klärt auf.
Berlin – „Die Analyse zeigt, dass wir Gefahr laufen, das Ziel von 80 Prozent erneuerbaren Energien bis 2030 nicht zu erreichen.“ Mit deutlichen Worten warnt der Bundesverband des Solarhandwerks (BDSH) vor den jüngsten Signalen aus der Regierung zur Energiewende. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hatte hier eine Neuausrichtung gefordert, was nun für Misstrauen in der Branche sorgt. Allerdings ist die Energiewende seit Amtsantritt der Regierung unter Friedrich Merz (auch CDU) durchaus vorangekommen.
Das jedenfalls findet Matthias Martensen, Gründer des Berliner Energieanbieters Ostrom. Im Gespräch mit IPPEN.MEDIA verrät er, was die Regierung für den Strommarkt geleistet hat und wo noch dringender Ausbaubedarf besteht. Ein grundlegendes Problem, mit dem die Energiewirtschaft derzeit kämpft, ist die volatile Natur von erneuerbaren Energien. Solarkraft ist mittags am ergiebigsten – also generell dann, wenn ein großer Teil der Bevölkerung nicht zu Hause ist – während Windkraft bei Sturm für Überlastungen im Netz sorgen kann. Sogenannte Smart Meter sollen dabei helfen, den Stromverbrauch entsprechend zu regulieren, um für Kunden das Maximum herauszuholen.
Herr Martensen, Anfang des Jahres hatten wir schon einmal gesprochen. Was hat sich am Strommarkt seitdem geändert?
Seit Anfang des Jahres ist deutlich geworden: Die Energiewende wird digital. Dynamische Stromtarife, intelligente Steuerung von E-Autos und Wärmepumpen – das sind keine Zukunftsvisionen mehr, sondern Alltag für immer mehr Haushalte. Aber: Der entscheidende Baustein, der Smart Meter, fehlt bei den meisten noch. Die meisten Verbraucher können noch nicht von den Vorteilen profitieren, weil sie keinen digitalen Stromzähler haben.
Das ist wie ein Smartphone ohne Internet – möglich, aber wenig sinnvoll.
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Deutschland — in German „Nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer“: Stromanbieter warnt Merz vor großem Fehler