Hat auch Daimler bei der Abgasregelung getrickst? Der Verkehrsminister ist um schnelle Aufklärung bemüht. In 14 Tagen soll Daimler-Chef Zetsche Ergebnisse vorlegen.
Die Bundesregierung dringt angesichts möglicher Abgasmanipulationen an Dieselfahrzeugen der Marke Mercedes auf eine baldige Klärung. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) setzte Daimler-Chef Dieter Zetsche jetzt eine Frist von 14 Tagen, um die Vorwürfe auszuräumen – oder zu bestätigen. «Wir werden jetzt einen vertieften Austausch über die hochkomplexen technischen Fragen vornehmen mit dem Ziel, anhand unserer konkreten Prüfungen umgehend die genaue Zahl der betroffenen Modelle zu ermitteln», sagte Scheuer im Anschluss an ein Treffen mit Zetsche.
Am vergangenen Mittwoch hatte das Verkehrsministerium den Rückruf von weltweit etwa 5.000 Fahrzeugen des Mercedes-Vans Vito mit 1,6-Liter-Motor der Schadstoffklasse Euro 6 angeordnet. Zuvor hatte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) dort unzulässige Abschalteinrichtungen festgestellt, die im Betrieb zu erhöhten Stickoxid-Emissionen führen könnten. Daimler kündigte Widerspruch an.
Medienberichten zufolge droht dem Konzern der Rückruf von noch sehr viel mehr Dieselfahrzeugen.
