Trotz Streitigkeiten zwischen den USA und Europa demonstriert die NATO beim Ministertreffen in Brüssel Geschlossenheit. Ministerin von der Leyen hält die transatlantische Beziehungskrise für beherrschbar. Von Holger Romann.
Trotz Streitigkeiten zwischen den USA und Europa demonstriert die NATO beim Ministertreffen in Brüssel Geschlossenheit. Ministerin von der Leyen hält die transatlantische Beziehungskrise für beherrschbar
Der Hausherr, Generalsekretär Jens Stoltenberg, erinnerte daran, dass schon im Juli der große NATO-Gipfel mit Präsident Donald Trump ansteht. Den gilt es vorzubereiten, was angesichts der aktuellen Spannungen mit Washington auf vielen Gebieten — ob Iran-Deal, US-Strafzölle oder Klimaschutz — alles andere als einfach ist.
Schon bei seinem letzten Besuch in Brüssel, vor einem Jahr, hatte Trump die Verbündeten frontal attackiert, diesmal, so die Sorge, könnte eine weitere Breitseite folgen. «Klar haben wir Punkte, die wir miteinander kritisch diskutieren — gar keine Frage. Aber wir sind uns immer bewusst, wie sicher das Fundament ist, auf dem wir stehen», sagt Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen.
Von der Leyen hält die gegenwärtige transatlantische Beziehungskrise für beherrschbar. Nach ihren Gesprächen mit ihrem US-Kollegen James Mattis fürchtet die CDU-Politikerin nicht, dass die gemeinsame Wertebasis der NATO dauerhaft Schaden nimmt.
Gleichwohl sieht sich die Ministerin und viele ihrer europäischen Kollegen mit heiklen Fragen konfrontiert. Allen voran steht die Forderung Trumps, die Bündnispartner müssten «mindestens zwei Prozent» ihrer Wirtschaftskraft für Vereidigung ausgeben und die Einsatzbereitschaft von Truppen und Waffensystemen deutlich erhöhen.