Frankreich greift nach dem zweiten WM-Titel. Durch einen 1:0-Erfolg beendet die Équipe Tricolore die Hoffnungen des Nachbarn Belgien.
Das Ancien Regime hat sich noch einmal durchgesetzt – aber darf man das überhaupt sagen über diese junge französische Mannschaft, nur weil sie einen großen Namen trägt und in der Tradition der Weltmeister von 1998 steht? 20 Jahre später ist die Zeit reif für ein Da Capo: Im Halbfinale der WM von Russland wehrte Frankreich den Ansturm der zuletzt so großartig aufspielenden Belgier ab und gewann das erste Halbfinale 1:0 (0:0). Das Tor des Abends vor 64.286 Zuschauern im Krestowski- Stadion von St. Petersburg schoss keine von Frankreichs zahlreichen Offensivbegabungen, kein Pogba, kein Griezmann oder Mbappé.
Sondern der Innenverteidiger Samuel Umtiti vom FC Barcelona, mit einem Kopfball zu Beginn der zweiten Halbzeit. Im Endspiel treffen die Franzosen am Sonntag im Moskauer Luschniki-Stadion auf den Sieger des zweiten Halbfinales, das ebendort am Mittwoch zwischen England und Kroatien ausgespielt wird.
Die Franzosen hatten sich diesen Erfolg mit strategischer List erarbeitet. Mit einem zunächst gebremsten Angriffstempo und dem Angebot an den Gegner zur Gestaltung des Spiels. So waren es die Belgier, die dieses Halbfinale im kühlen St. Petersburg dominierten. Über Kevin De Bruyne, den dynamisch-eleganten Antreiber von Manchester City mit der Bundesliga-Vergangenheit in Bremen und Wolfsburg. Und Eden Hazard, Chelseas dribbelnden Ballverteiler in vorderster Linie.
Eine erste Gefahr verheißende Eingabe von Hazard klärte Umtiti zur Ecke. Beim nächsten Mal wurde es schon gefährlicher. Als De Bruyne den Ball geschickt über Raphael Varane hob, direkt in den Lauf von Hazard, der sofort schoss, allerdings gut einen Meter neben den rechten Pfosten.
Die Franzosen standen tief und warteten auf die Gelegenheit zum Kontern über ihre dafür bestens geeigneten Angreifer Kylian Mbappé und Antoine Griezmann. Die russischen Zuschauer hatten wohl ein bisschen mehr Esprit erwartet von diesen beiden auf Angriff dressierten Mannschaften.
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Deutschland — in German Frankreich greift nach WM-Titel — Knapper Taktik-Sieg gegen Belgien