Kurz vor dem Inkrafttreten verschärfter Zölle hat Türkeis Präsident Erdogan die USA erneut kritisiert. Er sprach von einem Wirtschaftskrieg. Die türkische Lira sackt derweil auf ein Rekordtief.
Kurz vor dem Inkrafttreten verschärfter Zölle hat Türkeis Präsident Erdogan die USA erneut kritisiert. Er sprach von einem Wirtschaftskrieg. Die türkische Lira sackt derweil auf ein Rekordtief.
Im Streit zwischen den NATO-Partnern Türkei und USA hat sich der Ton stark verschärft — mit schweren Folgen für die türkische Wirtschaft. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan sprach in mehreren kämpferischen Reden von «Kampagnen» gegen sein Land und griff die USA erneut scharf an.
«Ihr versucht, 81 Millionen Türken für einen Pastor zu opfern, der Verbindungen zu Terroristen hat», sagte er — ohne die USA direkt zu erwähnen. «Aber wir haben euren Plot durchschaut und fordern euch heraus.» Was die USA mit Provokation nicht geschafft hätten, versuchten sie nun mit Geldpolitik zu erreichen. Es sei «ganz klar ein Wirtschaftskrieg».
Im Zentrum der Affäre steht der Streit um zwei Geistliche. Die USA fordern die Freilassung des US-Pastors Andrew Brunson, der wegen Terrorvorwürfen in der Türkei festgehalten wird. Die Türkei wiederum will, dass die USA den dort lebenden türkischen Prediger Fethullah Gülen ausliefern. Ihn macht Erdogan für den Putschversuch von 2016 verantwortlich.
Nach der Eskalation des Streits in den vergangenen Wochen hatte US-Präsident Donald Trump per Twitter die Verdoppelung der Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der Türkei verkündet. Stahl aus der Türkei wird in den USA nun bereits von diesem Montag an mit Abgaben in Höhe von 50 Prozent statt bislang 25 Prozent belegt. Die Strafzölle auf Aluminium aus der Türkei sollen nach Trumps Worten auf 20 Prozent verdoppelt werden.