Der russische Präsident Putin hat bei Bundeskanzlerin Merkel für eine enge deutsch-russische Partnerschaft geworben.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Russlands Präsident Wladimir Putin haben sich am Samstag in Meseburg getroffen, um zentrale Fragen der Zusammenarbeit zu diskutieren. Putin erläuterte Merkel die Notwendigkeit der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und insbesondere die Vorteile einer deutsch-russischen Kooperation im Energie-Bereich.
Putin hob die wieder zunehmenden wirtschaftlichen Kontakte beider Länder hervor. So seien die Handelsbeziehungen im vergangenen Jahr um 22 Prozent gewachsen, der Umsatz deutscher Firmen in Russland sei in diesem Jahr sogar um 25 Prozent gestiegen. Die EU hat seit 2014 im Zusammenhang mit dem Umsturz in der Ukraine Sanktionen gegen das Land verhängt. Russland hat darauf mit Gegenmaßnahmen reagiert, die vor allem die deutsche Wirtschaft hart getroffen haben.
Neue, in den USA geplante Sanktionen, könnte auch das Projekt Nord Stream 2 treffen. US-Präsident Donald Trump will das Projekt stoppen, weil die USA Flüssiggas nach Europa exportieren wollen.
Putin erinnerte daran, dass „Deutschland der größte Abnehmer russischer Energieressourcen ist“: „Im Jahr 2017 haben wir 53,8 Milliarden Kubikmeter Gas geliefert, das mehr als 30 Prozent des deutschen Marktes abdeckt, während der Verbrauch von russischem Gas stetig zunimmt und in diesem Jahr um 13 Prozent gestiegen ist.“ Putin wies darauf hin, dass Deutschland nicht nur ein Markt für die Lieferung von Kohlenwasserstoffen aus Russland ist, sondern auch ein wichtiges Bindeglied für den Transit in andere europäische Länder. Er erinnerte daran, dass im Juni 50 Jahre seit Beginn der Gaslieferungen von der Sowjetunion nach Westeuropa vergangen seien: „;Während dieser Zeit hat unser Land zuverlässig eine unterbrechungsfreie Stromversorgung bereitgestellt und leistet noch immer einen wesentlichen Beitrag zur Energiesicherheit des gesamten europäischen Kontinents.“
Im Streit um den Bau der Nord Stream 2-Pipeline knüpfte Putin die von Merkel geforderte weitere Lieferung von Gas durch die Ukraine an Bedingungen. „Hauptsache, dass dieser Transit durch die Ukraine den wirtschaftlichen Anforderungen entspricht“, sagte er. Der Bau der umstrittenen Ostseepipeline sei ein „ausschließlich wirtschaftliches Projekt“. Merkel bekräftigte ihre Position: „Aus meiner Sicht muss die Ukraine – auch wenn es Nordstream 2 gibt – eine Rolle im Gastransit nach Europa spielen.“ Hintergrund ist der Streit um den Bau der Pipeline durch russische und europäische Firmen unter Führung des russischen Gaskonzerns Gazprom.
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Deutschland — in German Putin erklärt Merkel die Vorteile von Gas-Lieferungen aus Russland