Nach jahrelangen Versuchen, die SB-Warenhauskette zu sanieren, will der Handelskonzern seine Tochter jetzt doch verkaufen. Womöglich hat der neue Metro-Investor Daniel Kretinsky schon Druck gemacht.
Düsseldorf Nach jahrelangen Versuchen, die SB-Warenhauskette zu sanieren, will der Handelskonzern seine Tochter
jetzt doch verkaufen. Womöglich hat der neue Metro-Investor Daniel Kretinsky schon Druck gemacht.
Jahrelang haben die verantwortlichen Manager der Metro sich bemüht, die SB-Warenhauskette Real wieder auf Kurs zu bringen. Als im November 2016 die Markthalle in Krefeld eröffnet wurde, pries die Metro den Standort als das Projekt, das zukunftsweisend für die Real-Zukunft sein sollte – eine Zukunft als Bestandteil der Metro. Davon ist der Konzern jetzt abgerückt. „Der Vorstand der Metro hat heute beschlossen, einen Veräußerungsprozess für das Einzelhandelsgeschäft Real und die damit zusammenhängenden Geschäftsaktivitäten zu beginnen“, hieß es am Donnerstagabend in einer Pflichtmitteilung des Handelskonzerns. „Metro beabsichtigt, sich in Zukunft vollständig auf Großhandel zu fokussieren“, erklärte das Unternehmen.
Also kein Platz mehr im Verbund für ein Unternehmen, das seit Jahren in der Krise steckt. Im Mai verkündete die Metro, Real habe im zweiten Quartal des zu Ende gehenden Geschäftsjahres 2017/18 (bis 30. September) flächenbereinigt knapp vier Prozent Umsatz gewonnen, heißt es. Aber der Wachstumseffekt war fast komplett darauf zurückzuführen, dass das Ostergeschäft in den März gefallen war. Von tatsächlichem Aufschwung also nicht viel zu spüren. Metro-Chef Olaf Koch hat zuletzt immer wieder auf das Online-Wachstum bei Real hingewiesen. Aber das macht nur zwei Prozent des Gesamtumsatzes aus.
Immerhin hat das Unternehmen bei den Personalkosten gewaltig Fortschritte gemacht, seitdem die Belegschaft komplett in die Metro Services transferiert worden ist.