Die Psychologie-Professorin Christine Blasey Ford ist sich «zu 100 Prozent sicher, dass sie von Brett Kavanaugh auf einer Schulparty attackiert wurde. Der Jurist bestreitet die Vorwürfe unter Tränen — und bekommt Rückendeckung vom US-Präsidenten.
US-Präsident Donald Trump hat den Auftritt des Spitzenjuristen Brett Kavanaugh vor dem US-Senat gelobt und sich klar hinter seinen Richterkandidaten gestellt, der mit schweren Missbrauchsvorwürfen konfrontiert ist. «Richter Kavanaugh hat Amerika genau gezeigt, warum ich ihn nominiert habe», schrieb Trump in der Nacht auf Freitag auf Twitter. Die Nachricht erfolgte wenige Minuten, nachdem die Anhörung vor dem US-Senat zu den Anschuldigungen gegen Kavanaugh endete. «Seine Aussage war stark, ehrlich und fesselnd», so Trump. Die Strategie der Demokraten, die Ernennung des Richters für den Supreme Court zu verhindern, sei schändlich, beklagte der Präsident. Der Senat müsse nun über die Personalie abstimmen, verlangte Trump in seinem Tweet.
Die oppositionellen Demokraten haben große Vorbehalte gegen den erzkonservativen Richter und sehen eine Chance, dessen Bestätigung hinauszuzögern, bis sich nach der Zwischenwahl am 6. November möglicherweise die Mehrheitsverhältnisse im Senat ändern. Die Nachbesetzung mit Kavanaugh könnte im obersten US-Gericht auf viele Jahre den Konservativen ein Übergewicht geben. Die Richter dort werden auf Lebenszeit ernannt.
Die Psychologie-Professorin Christine Blasey Ford wirft Kavanaugh vor, er habe vor 36 Jahren am Rande einer Schülerparty versucht, sie zu vergewaltigen. Kavanaugh und Ford sagten am Donnerstag in einer fast neunstündigen Anhörung vor dem Justizausschuss des Senats zur Sache aus — in getrennten Befragungen. Ford bekräftigte dort ihre Anschuldigungen und setzte Kavanaugh damit unter Druck: Sie betonte, sie sei zu «100 Prozent» sicher, dass es Kavanaugh gewesen sei, der sie damals attackiert habe.